Sechs bis zehn Prozent Rendite sind mit Anleihen derzeit locker drin. Manchmal noch mehr. Die besten Staats-, Unternehmens-, Fremdwährungs- und Aktienanleihen für jede Risikoneigung. Und warum Anleihen eine gute Ergänzung zu Aktien sind.
Garnieren Sie Ihre Aktienanlage mit Top-Zinsanleihen. Die werfen inzwischen wieder gute Renditen ab. Spannend sind dabei Unternehmensanleihen, Aktienanleihen und Bonds in Fremdwährungen. Denn mit Anleihen war in Deutschland lange Zeit nichts zu verdienen. Seit der Zinswende im vergangenen Jahr ist das anders. Inzwischen gibt es wieder recht gute Renditen: bei Staatsanleihen genauso wie bei Bonds, die von Unternehmen begeben wurden. Drei, vier, fünf oder sogar mehr Prozent sind locker drin, ohne dass man in puncto Sicherheit allzu große Konzessionen eingehen müsste. Was in den Jahren davor eklatant anders war: Da musste man sich selbst bei hoch riskanten Papieren mit mickrigen Zinsen zufriedengeben. Oder man probierte es mit Aktien: die Dividende als Zinsersatz. Doch jetzt ist alles anders: Der Zins ist zurück. Wegen der Notenbanken, die angesichts stark gestiegener Inflationsraten die Leitzinsen deutlich angehoben haben. Die US-Fed etwa hat den Leitzins von 0,25 Prozent auf inzwischen 4,75 Prozent nach oben gesetzt, die Europäische Zentralbank EZB auf 3,5 Prozent.
Und parallel dazu zogen die Kapitalmarktzinsen kräftig an. So kletterte beispielsweise die durchschnittliche Rendite von Bundesanleihen auf das höchste Niveau seit rund elf Jahren. Staatsanleihen der Industrieländer mit hoher Bonität werfen zwischen zwei bis vier Prozent ab. Die zehnjährige deutsche Bundesanleihe rentiert mit 2,3 Prozent. Deutlich mehr mit 3,6 Prozent bringt die zehnjährige US-Staatsanleihe. Im mittleren Risikobereich locken Festverzinsliche mit vier bis sechs Prozent. Spekulative Papiere — auch Ramschanleihen oder Junk Bonds genannt — bieten sogar um die acht Prozent und mehr. Und Zinspapiere aus den Schwellenländern, die in lokaler Währung notieren, locken mit bis zu elf Prozent.
Das insgesamt höhere Zinsniveau sollte man also nutzen, um zusätzlich zu Aktien eine gute Mischung im Depot zu haben. Für jede Risikoneigung ist etwas dabei. Wer sich zusätzlich in Fremdwährungen wagt, für den ergeben sich oft weitere Renditechancen: was den Zins angeht und eine eventuell positive Währungsentwicklung. Beispielsweise ist der US-Dollar wieder günstig, der im Vergleich zum Höchststand von 0,95 Dollar pro Euro inzwischen 14 Prozent verloren hat.
Nutzen sollte man das höhere Niveau auch, weil in Sachen Zinspolitik früher oder später der Höhepunkt überschritten sein wird. Vielleicht sogar eher früher als später, da der Inflationsdruck langsam, aber sicher nachlässt. „So seltsam es klingen mag, aber Inflation war gestern“, kommentiert Peter De Coensel, Chef des Vermögensverwalters DPAM. „Die Ereignisse im Bankensektor im März signalisieren, dass die Leitzinsen zu hoch sind. Hinzu kommt, dass über das Bankensystem eine breitere Kreditklemme droht.“
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