Der Häusermarkt hat in den vergangenen Jahren massiv an Wert gewonnen und viele Menschen haben Angst, sich nie eine Immobilie leisten zu können. Doch so wird es für Anleger möglich in 20 Jahren ein Haus ohne Kredit dank ETF-Sparplänen zu kaufen.

Später ein Haus oder eine eigene Wohnung zu besitzen, erscheint für viele Menschen immer unerreichbarer. Denn die Realität ist, Immobilienpreise haben sich in den vergangenen 20 Jahren deutlich nach oben bewegt.

Dementsprechend haben viele Suchende aktuell Angst, dass ihnen die Preise in den kommenden Jahren davonlaufen könnten. Deswegen sind immer mehr Menschen bereit, hohe Preise bei gleichzeitig massiven Zinsbelastungen zu akzeptieren, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen.

In 20 Jahren ein Haus ohne Kredit dank ETF-Sparplänen kaufen?

Tatsächlich gibt es aber noch eine andere Möglichkeit, die nicht derartige Maßnahmen oder gar eine massive Verschuldung erfordert. Denn sollte sich die Preisentwicklung der Vergangenheit auf dem deutschen Immobilienmarkt fortsetzen, gibt es eine Möglichkeit ohne Schulden in 20 Jahren ein Haus zu erwerben.

Denn in den vergangenen 20 Jahren sind die Immobilienpreise (laut Statistischem Bundesamt) selbst in Deutschlands Wachstumsregionen im Schnitt pro Jahr nur um 3,45 Prozent gestiegen. Dementsprechend zeigt sich hier eine deutliche Underperformance gegenüber breit gestreuten Aktienanlagen, die auf lange Sicht sieben Prozent Rendite pro Jahr abgeworfen haben. Sollte sich die Entwicklung wiederholen, dann kann es für Investoren attraktiv sein, diese Renditedifferenz zu nutzen.

So kann man mit ETF-Sparplänen ein Haus finanzieren?

So ergibt sich beim aktuell durchschnittlichen Verkaufspreis in Deutschland von rund 350.000 Euro (Quelle: psd-nord) in 20 Jahren bei derselben Wertentwicklung wie in der Vergangenheit folgender Preis:

Wachstumsregionen: 670.000 Euro (3,45 Prozent pro Jahr)

Statgnationsregionen: 616.000 Euro (2,87 Prozent pro Jahr)

Schrumpfungsregionen: 535.000 Euro (2,15 Prozent pro Jahr)

Deutschlands Durchschnitt: 640.000 Euro (3,07 Prozent pro Jahr)


Um diese Summe in Aktienvermögen zu erreichen, müssten Anleger folgende Summen monatlich in einen ETF-Sparplan mit angenommenen sieben Prozent an Rendite investieren:

ETF-Sparplanrate in Wachstumsregionen: 1312 Euro

ETF-Sparplanrate in Statgnationsregionen: 1206 Euro

ETF-Sparplanrate in Schrumpfungsregionen: 1047 Euro

ETF-Sparplanrate in Deutschlands Durchschnitt: 1253 Euro


Bedenkt man zudem noch die Inflation und geht davon aus, dass die Beiträge um jährlich zwei Prozent gesteigert werden, so ergeben sich folgende Sparraten:

ETF-Sparplanrate in Wachstumsregionen: 1128 Euro

ETF-Sparplanrate in Statgnationsregionen: 1037 Euro

ETF-Sparplanrate in Schrumpfungsregionen: 900Euro

ETF-Sparplanrate in Deutschlands Durchschnitt: 1077 Euro

ETF-Sparplan als Immobilienfinanzierung – Sinnvoll?

Dementsprechend kann es womöglich für Anleger interessant sein, den Hauskauf zu verschieben, insofern man an eine langfristig positive Wertentwicklung bei Aktien glaubt. Ebenso kann diese Methodik im kleineren Maße beispielsweise für den Eigenkapitalanteil für ein Haus gebraucht werden.

Trotzdem sollte diese Strategie nur dann ergriffen werden, wenn die entsprechende Risikotoleranz vorhanden ist und nicht die Notwendigkeit besteht zu einem exakten Zeitpunkt ein Haus zu kaufen. Immerhin können Märkte starken Schwankungen unterliegen. 

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