Großschäden durch Naturkatastrophen wie Hurrikans dürften den Rückversicherer weniger belasten als die Konkurrenz. Die Aktie notiert klar unter Buchwert und glänzt mit hoher Dividende

Aktien von Rückversicherungsunternehmen kaufen? Jetzt? In Florida wütete Hurrikan Milton, und Experten schätzten den versicherten Gesamtschaden zunächst auf bis zu 100 Milliarden Dollar. Nun wird laut Rückversicherungsbroker Gallagher Re deutlich weniger — 30 bis 40 Milliarden Dollar — Versicherungsschaden erwartet. Bei Hurrikan Ian 2022 waren es 65 Milliarden Dollar. Aktien von Rückversicherern, die bei großen Schäden die Hauptlast tragen, zogen daher an.

Ein Unternehmen, das sowohl bei der Schadensbilanz als auch bei der Bewertung punkten kann, ist ein französische Rückversicherer.  Von den hohen Belastungen sollte er vergleichsweise wenig betroffen sein. Um sein Geschäft zu stabilisieren und es an die höheren Risiken durch häufigere große Schäden bei Naturkatastrophen anzupassen, hatte die Versicherung ihr Engagement zurückgefahren:
gegenüber 2021 um 43 Prozent bei Hurrikanschäden in Amerika, um 53 Prozent bei Erdbeben in den USA, um 62 Prozent bei Stürmen über Europa und um 21 Prozent bei Erdbeben in Japan. Die Maximalbelastung durch Tropenstürme in Amerika beläuft sich nun auf 500 Millionen Dollar, für Hurrikans insgesamt auf nur sechs Prozent des Budgets.

Niedrige Bewertung, hohes Potenzial

Die Aktie ist zudem sehr günstig und wird deutlich unter Buchwert gehandelt. Eine Gewinnwarnung im ersten Halbjahr, die durch hohe Verluste im US-Lebensversicherungsgeschäft ausgelöst worden war, kostete die Aktie allerdings einiges an Anlegervertrauen. Der Kurs brach binnen weniger Wochen um rund 40 Prozent ein.
Doch der Unternehmenschef ist auf Sanierungskurs. Er sei sich sicher, dass die dafür entscheidende Bonitätskennzahl, die Solvabilitätsquote, 2024 und in den folgenden Jahren im anvisierten Korridor zwischen 185 und 220 Prozent bleiben werde. Die Kennzahl zeigt das Kapital eines Versicherers im Verhältnis zur gesetzlichen Mindestreserve. Eine Quote zwischen 120 und 200 wird als gut, eine über 200 als sehr gut betrachtet.

Bei der Veröffentlichung der Quartalsbilanz am 14. November und auf dem Kapitalmarkttag am 12. Dezember hat der Vorstand die Chance, die Anleger zu überzeugen. Bis zum alten Hoch von Mitte Mai bestünde ein Potenzial von 50 Prozent.
Doch selbst wenn die Kurserholung nur in kleineren Schritten erfolgt, versüßt Anlegern eine Dividendenrendite von rund neun Prozent die Wartezeit.
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BÖRSE ONLINE 42/2024
Foto: Börsenmedien AG