Am Donnerstagnachmittag wird die Europäische Zentralbank (EZB) ihre nächste Zins-Entscheidug mitteilen. Wir verraten schon jetzt, warum die EZB die Zinsen wohl nicht erhöhen wird und somit womöglich eine Rallye am Aktienmarkt auslösen wird.

In den vergangenen Monaten hatte die EZB die Zinsen in der Eurozone drastisch angehoben, weil die Inflation stark gestiegen war. Teils über 10 Prozent hatte die Teuerung betragen und die Zinsen mussten erhöht werden, um die Inflation zu bekämpfen. Doch jetzt sagt die Bank UniCredit: Die Inflation wird weiter massiv fallen.

Darum soll die Inflation in Europa massiv sinken

"Am kommenden Dienstag wird Eurostat seine vorläufige Schätzung des HVPI der Eurozone für Oktober veröffentlichen. Wir prognostizieren, dass sich die Gesamtinflation deutlich weiter verlangsamt, und zwar von 4,3 % auf 3,2 % gegenüber dem Vorjahr. Dies wäre der niedrigste Stand seit August 2021", schreiben die Experten der Bank UniCredit. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) beschreibt dabei einen Warenkorb aus Produkten und Dienstleistungen. Er bezeichnet grundsätzlich die Inflation.

UniCredit
Inflation Europa

"Wir glauben, dass die Energiepreise etwa die Hälfte der Abwärtskorrektur der Gesamtinflation erklären werden, was hauptsächlich auf einen großen Basiseffekt zurückzuführen ist. Die Kerninflation und die Lebensmittelpreise dürften mit weitgehend ähnlichen Beiträgen die verbleibende Hälfte der Verlangsamung ausmachen", schreibt die UniCredit. Und sie fügt hinzu: "Die erwartete Verlangsamung der Kerninflation von 4,5 % auf 4,2 % gegenüber dem Vorjahr dürfte eine Abschwächung der Preise sowohl für Waren als auch für Dienstleistungen widerspiegeln, was mit Umfrageindikatoren übereinstimmt, die auf eine Abkühlung der Erzeugerpreise der Unternehmen hinweisen."

In der Grafik sehen Anleger, dass die Inflation also immer weiter sinken und im nächsten Jahr sogar den Zielwert von 2,0 Prozent erreichen soll. Für die EZB besteht also keine weitere Not, die Zinsen weiter anzuheben. Zumal die Wirtschaft und die Börse ohnehin schon wackelig sind und eine erneute Zinserhöhung beide Bereiche wohl erheblich treffen würde. Dennoch ist am Donnerstag eine Zinserhöhung nicht komplett auszuschließen. Aber sehr wahrscheinlich wird EZB-Chefin Christine Lagarde die Füße stillhalten. Und dies könnte dann eine Rallye an den Börsen befeuern:

Kommt jetzt die Jahresendrallye bei Aktien?

Schon vergangene Woche hatte die DZ Bank geschrieben, welche fünf Gründe für eine Jahresendrallye bei Aktien sprechen: DZ Bank verrät: Aktien sind historisch günstig und darum kommt es zur Jahresendrallye 

Hohe Zinsen sind dabei eher ein Bremsklotz für die Aktien, weil höhere Zinsen andere Anlageformen attraktiver machen und Geld von der Börse wegfließt. Sollte die EZB rund um Christine Lagarde also am Donnerstag tatsächlich signalisieren, dass die Zinsen nicht mehr weiter steigen, dann dürfte das eine Rallye auslösen. Und nach der jüngsten Korrektur haben DAX, Euro Stoxx 50 und Co auch reichlich Platz nach oben. 

Sollte die Inflation also wie von der UniCredit beschrieben sehr niedrig ausfallen, so lässt das sehr für Aktien hoffen. 

Und lesen Sie dazu auch: Jeremy Siegel verrät: Darum sollten Anleger trotz hoher Zinsen raus aus Anleihen und rein in Aktien

oder:

2.000 Euro Weihnachtsgeld durch Zinsen auf dem Festgeld verdienen – Bei diesen Banken gelingt es