Im Umgang mit schwach radioaktiven Materialien macht diesem Unternehmen keiner etwas vor. Nun öffnen sich riesige Märkte, Anleger beobachten die Aktie genau.
Um der Volatilität der Märkte etwa aus dem Weg zu gehen, empfehlen Vermögensberater eine kontinuierliche Anlage, etwa über monatliche Sparpläne mit festen Beträgen. Natürlich kann diese von Fachleuten als Cost Averaging bezeichnete Strategie für Investmentfonds auch auf einzelne Aktien angewendet werden. Hier würde man mit einem ersten Investment loslegen und gegebenenfalls nachkaufen — wenn die Kurse nachgegeben haben. Aktien, die sich für dieses Vorgehen anbieten, sollten vor allem gute Wachstumschancen mitbringen. Die Anteilscheine dieses Unternehmens könnten so ein Fall sein. Das große Potenzial liegt hier auf jeden Fall in der Zukunft. Weil sich schon in den kommenden Monaten zeigen könnte, wohin die Reise geht, hat die Aktie auch kurzfristig Potenzial. Allerdings ist die Bewertung nicht günstig, weshalb tiefere Kurse Nachkaufgelegenheiten bieten könnten.
Spezialist für Strahlung
Sein Ursprung ist das Zentralinstitut für Isotopentechnik in der DDR. Aus der Abwicklung der Gesellschaft übernahmen die Gründer Teilbereiche. Spannend ist vor allem: Während die ganze Welt nichts mehr mit radioaktiven Werkstoffen zu tun haben wollte, hat die Gesellschaft Produkte und Dienstleistungen entwickelt. In Nischen wie etwa in der Sicherheits- oder der Medizintechnik, aber auch bei der sachgerechten Entsorgung dieser Materialien boten sich Geschäftschancen.
In der aktuellen Aufstellung ist es ein Unternehmen, das etwa 250 Millionen Euro umsetzen und eine Gewinnmarge um zehn Prozent bringen kann. Der aktuelle Börsenwert von 953 Millionen Euro scheint dafür ziemlich auskömmlich zu sein. Die Prämie, die die Börse den Berlinern zugesteht, hängt mit neuesten Entwicklungen in der Pharmabranche zusammen. Dort hat man entdeckt, dass radioaktive Materialien in der Diagnose wie auch in der Therapie echte Vorteile bringen können, vor allem bei der Diagnose und der Behandlung von Krebserkrankungen. Viele große Pharmafirmen haben entsprechende Präparate entwickelt oder sie sich durch Übernahmen von jungen, in diesem Bereich spezialisierten Firmen gesichert. Dabei wurden Milliardensummen selbst für Entwicklungsprojekte in frühen klinischen Phasen gezahlt. In Relation dazu scheint der Börsenwert des Unternehmens fast schon bescheiden.
Volle Pipelines
Es gibt für die Aktie zwei Kurshebel. Zum einen wird mit jeder Zulassung eines Radio-Produkts auch ein Hersteller der Materialien benötigt. Weil die Wirkung radioaktiver Komponenten stark flüchtig ist, muss der Hersteller über ein weltweites Netz zugelassener Produktionsstätten verfügen. Diese Firma ist eine der wenigen, die das global schon heute bieten kann. Das heißt: Ein hoher Anteil der Hersteller einmal zugelassener Radio-Pharmaka wird die Berliner als Zulieferer wählen. Weil die variablen Kosten der Herstellung eher geringer sind, kann das zu hohen Skalenerträgen führen. Angesichts der langen Liste von Radiopharma-Produkten ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis der Turbo gezündet wird.
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