Pessimistische Aussichten: Der Finanzdienstleister Vanguard hält es für sehr wahrscheinlich, dass den USA eine Rezession bevorstehen könnte – und nennt einen konkreten Zeitraum. Von Jennifer Senninger
Vanguard gilt nach BlackRock als zweitgrößter Vermögensberater der Welt. Für die Zukunft der amerikanischen Wirtschaft scheint der Finanzdienstleister derzeit weniger optimistisch. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent rechnet das Unternehmen damit, dass eine Rezession eintreten könnte.
So hält Vanguard es zu 25 Prozent wahrscheinlich, dass in den nächsten zwölf Monaten in den USA eine Rezession eintritt. Das erscheint zunächst nicht ganz so pessimistisch, aber: Mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent rechnet Vanguard damit, dass eine Rezession in den nächsten 24 Monaten eintreten wird.
Zumindest technisch gesehen befinden sich die USA bereits in einer Rezession: Dies ist der Fall, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen geschrumpft ist. Für eine „volle“ Rezession zählen für einige Experten jedoch noch weitere Faktoren dazu, etwa die Arbeitslosenquote, ein Rückgang der Nachfrage oder stillgelegte Produktionsanlagen.
Vanguard ist mit seiner Ansicht nicht allein: Wie SmartAsset berichtete, zeigte eine Umfrage von fast 300 Finanzberatern Anfang August, dass 80 Prozent von ihnen denken, die USA sei bereits in einer Rezession oder würde in den kommenden zwölf Monaten in eine geraten.
Vanguard hält es für möglich, dass die Fed ihren Leitzins bis Ende des Jahres auf bis zu 3,75 Prozent anheben könnte, was jegliche Zinsen, von Hypotheken und Verbraucherkrediten, erhöhen wird.