Die Aktien von Rheinmetall und Siemens Energy schaffen es heute an die Spitze des deutschen Leitindex. Doch besonders stark erwischte es heute Porsche – was ist passiert?
Der neue US-Jobbericht liefert dem DAX heute relativ wenige Impulse. Fast unverändert zum Vortag steht der deutsche Leitindex aktuell bei 21.894 Punkten. Zunächst gelang ihm jedoch eine Fortsetzung seiner Rekordrallye, er schaffte es bis auf 21.945 Punkte. Das europäische Pendant, der Euro Stoxx 50, liegt derzeit 0,22 Prozent im Minus und steht bei 5.345 Punkten.
Laut Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sind die Jobdaten aus den USA schwer zu deuten, denn die Zahl der neu geschaffenen Stellen enttäusche, doch sei der Dezember-Zuwachs nach oben revidiert worden und die Arbeitslosenquote sei den zweiten Monat in Serie gefallen.
„Der Dax zeigt den Anlegern in diesen Tagen, dass nicht Politik die Kurse bewegt, sondern die Gewinne der Unternehmen", sagte am Freitag der CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl. „Sei drinnen, um zu gewinnen - nach diesem Motto kaufen die Anleger scheinbar jetzt, um sich erst später wieder mit Trump zu beschäftigen", ergänzte er. Schon länger haben Anleger die Befürchtung, dass der US-Präsident in puncto Zölle auch die Europäische Union auf den Kieker nimmt.
Aktien von Rheinmetall und Siemens Energy an DAX-Spitze – Porsche fällt deutlich
Nach einem dreitägigen Rückschlag, der mit Gewinnmitnahmen begründet wurde, legten die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall heute wieder deutlich zu. Mit einem Plus von 2,8 Prozent nimmt die Aktie derzeit von der Performance her Platz zwei im DAX heute ein. Der Konzern vermeldete einen weiteren Großauftrag der Bundeswehr. An die Spitze schafft es mit einem Plus von knapp drei Prozent aktuell die Aktie von Siemens Energy.
Das Schlusslicht hingegen bildet die Aktie von Porsche mit einem Minus von rund sechs Prozent.
In Deutschland wurden die Nachrichten der Porsche AG von Anlegern mit einem Rekordtief quittiert. Der Ausblick missfiel den Anlegern, weil der Sportwagenbauer Geld in die Hand nimmt, um sich gegen die Branchenkrise zu stemmen. Michael Punzet von der DZ Bank schrieb, die Story als widerstandsfähige, hochprofitable Luxusmarke bekomme Risse.
Der Sportwagenbauer stemmt sich mit einem teuren Maßnahmenprogramm gegen die Krise. Dafür nehmen die Stuttgarter 2025 viel Geld in die Hand, um neue Autos mit Verbrennermotor oder Plug-in-Hybridantrieben zu entwickeln und mehr Sonder- und Exklusivausstattungen anzubieten. Konzernchef Oliver Blume nimmt dafür ein deutliches Absacken der operativen Marge in Kauf, wie die VW-Konzerntochter am Donnerstagabend überraschend mitteilte. Schon 2024 kam das Unternehmen laut vorläufigen Zahlen deutlich unter Druck. Das Management stellte eine stabile Dividende in Aussicht.
Porsche fuhr einst eine der ehrgeizigsten E-Auto-Strategien der Branche, jetzt kündigen die Schwaben einen Kurswechsel an - zurück zum Verbrenner. Was es damit auf sich hat. Elektroautos und Porsche passen auf den ersten Blick nicht zusammen. Wo es in der vermeintlich alten Verbrennerwelt röhrte und stank, war zuletzt nur noch ein leises Summen zu hören. Die Zuffenhausener hatten sich dennoch große Ziele gesetzt - nun passen sie unter anderem wegen der mauen Nachfrage und Problemen in China die Strategie an.
Enthält Material von dpa-AFX
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