Deutsche Aktien und der DAX verlieren am Donnerstag zunächst deutlich, weil die Fed viel Unsicherheit in den Markt bringt. Auch US-Tech-Aktien brechen ein. Außerdem im Fokus: die Aktien von BASF, DHL Group und Merck.
Die Zinsentscheidungen von mehreren großen Notenbanken sorgen für schlechte Stimmung unter den Anlegern. Der DAX und der EuroStoxx50 verloren jeweils rund 1,5 Prozent auf 15.557 beziehungsweise 4202 Punkte.
Kursverluste bei den Aktien großer Technologiekonzerne haben die US-Börsen am Donnerstag ins Minus gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung 0,3 Prozent tiefer bei 34.332 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,6 Prozent auf 4374 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 1,1 Prozent auf 13.328 Stellen ein.
Die Aussicht auf eine mögliche weitere Zinserhöhung der US-Notenbank Fed trotz der jüngsten Zinspause setzte den Aktien von Konzernen wie Tesla, Meta, Amazon, Alphabet und Nvidia zu, die zwischen gut ein und knapp drei Prozent verloren. Höhere Zinsen schmälern Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.
Die US-Notenbank Fed, die Bank of England sowie die Schweizerische Nationalbank (SNB) entschieden sich bei ihren jüngsten Sitzungen zwar für eine Zinserhöhungspause. Gleichzeitig wiesen die Währungshüter darauf hin, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht zu Ende sei. "Höher für länger, das ist die schmerzhafte Zusammenfassung", sagte Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets. Mark Haefele, Chefanleger des Vermögensverwalters UBS Global, zeigte sich dagegen gelassen. "Es könnte immer noch eine Vielzahl von Faktoren die Wirtschaft im vierten Quartal belasten und die Kerninflation nach unter drücken, was die Notenbanker dazu bringen dürfte, die geldpolitische Straffung erneut auf Eis zu legen", sagte der Experte.
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DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Donnerstag
Am Donnerstagnachmittag befinden sich die Aktien von Hannover Rück (+1,13 Prozent), Munich Re (+0,66 Prozent) und Infineon (+0,30 Prozent) an der Spitze des DAX.
Am anderen Ende verlieren BASF (-4,52 Prozent), Siemens Energy (-3,68 Prozent) und Sartorius (-2,69 Prozent) am meisten.
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Aktien von Merck im Fokus
Die US-Bank Citigroup hat Merck KGaA von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 200 auf 210 Euro angehoben. Im Optimalfall traut Analyst Peter Verdult den Papieren der Darmstädter laut einer am Donnerstag vorliegenden Studie sogar 260 Euro zu. Als größte Triebfeder sieht er bessere Aussichten für den Healthcare-Bereich, mit neuen Schätzungen für das Krebsmittel Xevinapant, für das bald Phase-III-Zwischendaten erwartet würden.
Die Aktien von Merck stiegen daraufhin um 2 Prozent.
Aktien von DHL Group im Fokus
Nach einem deutlichen Abverkauf am Vortag legten zudem die Aktien der DHL Group wieder leicht zu. Händler verwiesen auf den starken Bericht des US-Konkurrenten Fedex zu seinem ersten Geschäftsquartal 2023/24. FedEx schnitt dank Kostensenkungen und einem Zulauf von Kunden des US-Wettbewerbers UPS deutlich besser als erwartet ab.
Die Aktie gewann im frühen Handel rund 1 Prozent.
Mit Material von dpa-afx