Zum Ende der Handelswoche könnte es jetzt noch einmal spannend werden, denn dem DAX droht der Abverkauf. Zudem richten sich jetzt am Nachmittag alle Augen auf die Wall Street. Außerdem im Fokus: die Aktien von Hapag-Lloyd, DHL Group und Hochtief.
Zinsängste nach dem Entscheid der US-Notenbank Fed vom Mittwoch sorgen auch am Freitag für schlechte Laune an den europäischen Börsen. Die US-Anleger ließen dagegen nach zwei Tagen Kursverlusten die Sorgen zunächst hinter sich. Der deutsche Leitindex DAX trat mit 15.570 Punkten mehr oder weniger auf der Stelle, nachdem er am Vormittag sogar auf unter 15.500 Zähler abgerutscht war. Der EuroStoxx50 gab 0,1 Prozent nach und lag bei 4209 Stellen. Dabei blickt die Börsenwelt auch wieder auf die Wall Street. Diese eröffnete allerdings durchwachsen: Der Dow Jones befand sich gegen 16 Uhr mit 0,2 Prozent im Minus. Der S&P 500 war ganz knapp im Plus und die Nasdaq100 etwas deutlicher mit plus 0,4 Prozent.
Die Fed entschied sich auf ihrer jüngsten Sitzung zwar für eine Zinspause. Notenbank-Chef Jerome Powell signalisierte aber, dass noch Luft nach oben sei. Zudem dürften etwaige Zinssenkungen 2024 deutlich geringer ausfallen als bislang gedacht. "Die Aussicht, dass die Zinsen über eine längere Zeit hoch bleiben, bereitet den Anlegern Kopfschmerzen", sagte Russ Mould, ein Manager beim Finanzdienstleister AJ Bell. "Zudem hatten viele gehofft, Ende 2023 ein klareres Bild davon zu bekommen, wann die Zinsen gesenkt werden."
Für die US-Währung ging es daher weiter nach oben. Der Dollar-Index markierte am Freitag mit 105,782 Punkten ein frisches Sechs-Monats-Hoch. Der EuroEUR= musste dagegen erneut Federn lassen. Die Gemeinschaftswährung fiel in der Spitze um 0,4 Prozent auf 1,0613 Dollar.
DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Freitag
Am Freitagnachmittag befinden sich die Aktien von Siemens Healthineers (+3,06 Prozent), Allianz (+1,24 Prozent) und Volkswagen (+1,43 Prozent) an der Spitze des DAX.
Am anderen Ende verlieren Continental (-2,15 Prozent), DHL Group (-1,35 Prozent) und Zalando (-1,63 Prozent) am meisten.
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Aktien von Hapag-Lloyd im Fokus
Die Schweizer Großbank UBS hat die Bewertung der Papiere von Hapag-Lloyd beim Kursziel von 130 Euro mit "Sell" aufgenommen. Die Risiken durch zunehmende Überkapazitäten im Seefrachtmarkt seinen nicht angemessen eingepreist, schrieb Analyst Ivar Billfalk-Kelly in einer am Freitag vorliegenden Studie. Nachlassende Nachfrage dürfte die Frachtraten noch tiefer fallen lassen.
Die Aktie sank daraufhin um 2,5 Prozent.
Aktien von Hochtief im Fokus
Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) hat Hochtief von "Buy" auf "Hold" abgestuft, das Kursziel aber von 91,80 auf 103,60 Euro angehoben. Nach der verdienten, starken Rally sei es Zeit für eine Rast, schrieb Analyst Victor Acitores in einer am Freitag vorliegenden Studie. Derzeit sei eine Beteiligung über die Papiere der spanischen Mutter ACS attraktiver.
Die Aktie fiel daraufhin 2,5 Prozent an die 50-Tage-Linie.
Mit Material von dpa-afx
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