Durch die US-Inflation gibt es berechtigte Hoffnung bei den Zinsen. Darum steigen DAX und Wall Street deutlich. Bei zahlreichen Quartalszahlen stehen auch die Aktien von Vonovia, Allianz und Siemens Energy im Fokus.

Die Erleichterung nach den US-Inflationsdaten hat für gute Stimmung an den Aktienmärkten gesorgt. Der deutsche Leitindex DAX baute nach der Veröffentlichung der nur leicht erhöhten US-Verbraucherpreise am Donnerstag seine Gewinne aus und notierte 1,0 Prozent höher bei 16.005 Punkten. Der europäische EuroStoxx50, gewann 1,2 Prozent auf 4370 Zähler. 

Die Erleichterung nach den US-Inflationsdaten, die nur einen kleinen Zuwachs der Teuerungsrate gezeigt haben, sorgt auch für gute Laune an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte am Donnerstag 0,75 Prozent höher bei 35.425 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 1,0 Prozent vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq100 gewann 1,0 Prozent auf 15.270 Stellen.

Die US-Inflationsrate stieg im Juli um 3,2 Prozent und damit weniger als die von Analysten im Schnitt erwarteten 3,3 Prozent. Zwar hatten die Verbraucherpreise im Juni nur um 3,0 Prozent zugelegt, die Investoren hoffen aber, dass die US-Notenbank Fed trotz dieses Anstiegs bei ihrer nächsten Sitzung eine Zinserhöhungspause einlegt. "Die Juli-Inflationsrate gibt der Fed grünes Licht für die ersehnte Zinspause", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. Die Analysten der Commerzbank stimmten dem zu: "Wir sehen uns daher in der Ansicht bestätigt, dass die Fed mit der Zinserhöhung am 25./26. Juli am Gipfel angelangt ist und keine weiteren Zinserhöhungen zu erwarten sind." Lesen Sie dazu auch: US-Inflation steigt wieder - Aber weniger stark als erwartet: So reagieren Aktien, Wall Street, Dollar, Edelmetalle, Kryptowährungen

DAX (WKN: 846900)

DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Donnerstag: Vonovia, Allianz und Siemens Energy

Am Donnerstagmittag steigen die Aktien von Vonovia (+4,35 Prozent), Fresenius (+4,29 Prozent) und Allianz (+3,05 Prozent) am stärksten. Lesen Sie dazu auch: Allianz steigert Gewinn stärker als gedacht – Aktie jetzt bei guten Neuigkeiten verkaufen?

Am anderen Ende des DAX verlieren die Titel von Siemens (-4,78 Prozent), Siemens Energy (-2,75 Prozent) und RWE (-1,41 Prozent) am meisten. Lesen Sie dazu auch:

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Aktien von RWE im Fokus

Aktien von RWE im Fokus baut seine Erzeugungskapazitäten weiter aus. Im zweiten Quartal investierte der Energiekonzern eine Milliarde Euro, um sein Portfolio an Anlagen zur Erneuerbaren Energieerzeugung auszubauen. Nach sechs Monaten summieren sich die Investitionen damit auf neun Milliarden Euro, teilte der Konzern am Donnerstag in Essen mit. Mehr als zwei Drittel des Betrags flossen mit 6,3 Milliarden in die Übernahme der US-Solarfirma Con Edison Clean Energy Businesses. Das Portfolio des Dax-Konzerns wuchs per Ende Juni um 5,1 Gigawatt (GW) und nähert sich damit bereits der Markt von 40 GW. RWE will Ende des Jahres seine selbstgesteckten Ausbauziele auf einem Kapitalmarkttag erneuern, denn das Ziel von 30 GW bis 2030 wurde bereits im ersten Quartal übertroffen.

Und auch im Tagesgeschäft lief es in den vergangenen Monaten rund: RWE hatte Ende Juli vorläufige Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt und vor diesem Hintergrund auch seine Jahresziele angehoben. Vor allem hohe Margen in der Stromerzeugung durch Wasser, Biomasse und Gas gaben in den vergangenen Monaten Rückenwind. Außerdem lief der Handel mit Energie besser als erwartet.

RWE (WKN: 703712)

Aktien von Henkel im Fokus

Der Konsumgüterhersteller Henkel wächst dank Preiserhöhungen weiter und erhöht seine Prognosen für das laufende Jahr. Trotz eines wirtschaftlich herausfordernden Umfelds erwartet der Konzern mehr Umsatz und mehr Gewinn als bisher angepeilt, wie Henkel am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte.

Demnach soll das organische Umsatzwachstum jetzt bei 2,5 bis 4,5 Prozent liegen. Bisher hatte Henkel 1 bis 3 Prozent auf der Agenda. Die bereinigte Ebit-Marge soll nun zwischen 11 und 12,5 Prozent liegen. Bisher waren es 10 bis 12 Prozent. Auch beim bereinigten Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS) bei konstanten Wechselkursen erwartet Henkel nun mehr. Hier liegt die Bandbreite jetzt zwischen plus 5 und plus 20 Prozent. Bisher waren es minus 10 bis plus 10 Prozent.

Der Konzernumsatz lag in den ersten sechs Monaten bei 10,9 Milliarden Euro. Das entspricht einem organischen Wachstum von 4,9 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 7,6 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro.

Henkel (WKN: 604840)

Mit Material von dpa-afx

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