Ein weiteres Mal rutscht der DAX erst in die Verlustzone, kann sich dann aber dank einer starken Wall Street erholen. Außerdem im Fokus: Die US-Inflation heute Nachmittag und die Aktien von Siemens Energy und Adidas.
Eine hohe Inflation in den USA hat am Mittwoch auf die Stimmung an den Aktienmärkten gedrückt. Der DAX verlor in der Spitze bis auf 15.570 Punkte, konnte die Verluste am Nachmittag aber auf minus 0,3 Prozent und 15.670 Punkte eindämmen.
Indes zeigt sich die Wall Street am späten Nachmittag stark. Der Dow Jones legt um 0,25 Prozent zu, der S&P 500 um 0,33 Prozent und die Nasdaq100 um 0,6 Prozent.
Die Verbraucherpreise in den USA stiegen im August um 3,7 Prozent, nach 3,2 Prozent im Juli und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Die von der Zentralbank stark beachtete Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor bleiben, fiel indes wie erwartet auf 4,3 von 4,7 Prozent im Juli. "Der Inflationsweg bleibt holprig, er wird jedoch weiter talwärts gehen", sagte Ökonom Bastian Hepperle von Hauck Aufhäuser und Lampe. Die große Mehrheit der Marktteilnehmer rechnet noch damit, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung die Zinsen im September auf dem aktuellen Niveau belassen wird. Doch die Ungewissheit, wie es darüber hinaus weitergeht, nagt an den Anlegern.
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DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Mittwoch
Am Mittwochnachmittag befinden sich die Aktien von Siemens Energy (+1,59 Prozent), Deutsche Bank (+2,81 Prozent) und MTU Aero Engines (+2,94 Prozent) an der Spitze des DAX.
Auf der anderen Seite verlieren adidas (-2,22 Prozent), Bayer (-3,86 Prozent) und Siemens Healthineers (-1,30 Prozent) deutlich.
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Morphosys steigen kräftig - Tulmimetostat in USA in Schnellprüfung
Ein beschleunigtes US-Zulassungsverfahren für das Morphosys-Mittel Tulmimetostat gegen Gebärmutterkrebs hat den Anlegern am Mittwochmorgen gefallen. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es für die Papiere des Antikörperspezialisten bei hohem Umsatz im Vergleich zum Xetra-Schluss um 3,8 Prozent empor.
Die Erteilung des sogenannten Fast Track-Status durch die US-Zulassungsbehörde FDA für Tulmimetostat unterstreiche das Potenzial dieses klinischen Wirkstoffs für eine Patientengruppe, für die es nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gebe, sagte Morphosys-Entwicklungschef Tim Demuth laut Mitteilung.
Ein Börsianer erinnerte, dass man damit nach Pelabresib und Tafasitamab schon das dritte Fast-Track-Eisen im Feuer habe. Tulmimetostat sei für die Bewertung aber von deutlich geringerer Bedeutung als der große Hoffnungsträger Pelabresib.
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Aktien von Hamburger Hafen (HHLA) im Fokus
Die Containerreederei MSC will beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA einsteigen. Der in Genf ansässige Konzern habe ein Angebot abgegeben, teilte die HHLA am Mittwoch mit. Demnach soll die knappe Mehrheit das Unternehmens in Besitz Hamburgs bleiben. "Im engen Austausch mit dem Aufsichtsrat der HHLA wird der Vorstand das angekündigte Angebot im besten Unternehmensinteresse und unter Wahrung der Interessen aller Stakeholder prüfen und bewerten", teilte die HHLA mit.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach auf einer Pressekonferenz im Rathaus von einer wegweisenden Transaktion, die zu einer strategischen Partnerschaft der Stadt mit einer der weltweit führenden Reedereien führe. Dies könne der gesamten maritimen Wirtschaft die Schubkraft geben, die in schwierigen Zeiten gebraucht werde.
MSC-Chef Soren Toft sagte, mit dieser sehr wichtigen und strategischen Zusammenarbeit werde Hamburg zukünftig ein Knotenpunkt. MSC wolle in der Hafencity die Deutschlandzentrale einrichten.
Kürzlich hatte der Milliardär Klaus-Michael Kühne die Führung der HHLA scharf kritisiert und seine Bereitschaft zu einer größeren Beteiligung an der Hafengesellschaft signalisiert. Der Senat hatte darauf kühl reagiert.
Mit Material von dpa-afx und Reuters