Was drückt gerade auf die Laune des deutschen Leitindex? Was jetzt den DAX belastet und warum unter anderem die Aktien von Vonovia und Daimler Truck im Fokus stehen.

Nach der gestrigen DAX-Rallye hält sich der Index heute wieder zurück. Aktuell liegt der DAX 0,9 Prozent im Minus und steht bei 19.198 Punkten. Ähnlich sieht es beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50 aus, der ein Prozent im Minus liegt und bei 4.803 Punkten steht.

Konjunktursorgen mit Blick auf China trugen dazu bei, dass der deutsche Leitindex am Nachmittag verlor.

Im Fokus blieben wie zuletzt auch der Wahlsieg von Donald Trump in den USA und das Ende der Ampel-Koalition in Deutschland. „Die Entwicklung in Amerika verschärft die schwierige Lage der deutschen Wirtschaft", sagte LBBW-Chefvolkswirt Moritz Kraemer. „Der nun freie Weg zu Neuwahlen bietet ihr aber auch neue Chancen."

DAX (WKN: 846900)

Notenbank Fed senkt Zinsen wie erwartet erneut

Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed mit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte die Erwartungen erfüllt. „Eine lockerere Geldpolitik gepaart mit der Aussicht auf eine wachstumsstimulierende Politik der mit noch mehr Machtfülle als 2016 ausgestatteten Republikaner - Investorenherz, was willst du mehr", kommentierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets mit Blick Richtung Wall Street. Hierzulande seien die Anleger dagegen hin- und hergerissen, ob sie nun dem drohenden, protektionistischen Gegenwind aus den USA oder doch eher der Hoffnung auf eine Stimmungswende nach dem Ampel-Aus in Deutschland mehr Beachtung schenken sollen.

Aktien von Vonovia und Daimler Truck im Fokus

Es gibt heute keine herausstechenden Gewinner im DAX. An die Spitze schaffen es mit einem Plus von jeweils über zwei Prozent die Aktien von Vonovia und Siemens Energy. Immobilienwerte sind im insgesamt trüben Umfeld gefragt, der Ausblick von Vonovia Konkurrentin LEG Immobilien lieferte der Aktien Rückenwind.

Auf der Stimmung lasteten am Freitag Sorgen um die schwächelnde Konjunktur im China. Marktexperte Stephen Innes vom Vermögensverwalter Spi Asset Management verwies auf Zweifel, ob die Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung ausreichen, um eine härtere Gangart der künftigen Trump-Regierung gegenüber China auszugleichen. Es brauche dafür ein massives Paket. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Erholung der chinesischen Wirtschaft wieder abebbe.

Für viele deutsche Unternehmen ist China ein wichtiger Markt. In der Folge gerieten Aktien aus zyklischen Branchen am Freitag unter Druck. Zu diesen gehörten deutsche Chemie- und Autoaktien, die ihre Erholung vom Vortag wieder mit Verlusten konterten. So steht die Aktie von BASF derzeit mit einem Minus von 4,5 Prozent am Ende des DAX, doch auch Daimler Truck und BMW gaben mit einem Minus von circa vier Prozent deutlich nach.

Mit Material von dpa-afx

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