Der DAX steht am Freitag nach dem Feiertag unter Druck. Das steht jetzt beim deutschen Leitindex besonders im Fokus. Außerdem von den Anlegern viel beachtet: Die Aktien Redcare, die stark schwanken, und die Papiere von Deutz, die am Donnerstag einen Absturz erlebt haben.
Der DAX ist am Freitag mit moderaten Kursabschlägen in den Handel gestartet. In den ersten Minuten sank der deutsche Leitindex um 0,19 Prozent auf 18.979,55 Punkte. Damit setzte er seine Verlustserie fort und rutschte unter die 19.000-Punkte-Marke, die er vor gut zwei Wochen erstmals geknackt hatte.
Für die laufende Woche zeichnet sich ein Minus von 2,5 Prozent ab. Angesichts des anstehenden US-Arbeitsmarktberichts und der weiter angespannten Lage im Nahen Osten bleiben die Anleger vorsichtig. Vor einer Woche hatte der Dax mit knapp 19.492 Punkten ein Rekordhoch erreicht.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte am Freitagmorgen um 0,03 Prozent auf 26.582,76 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um knapp 0,1 Prozent nach unten.
Aktien von Deutz im Fokus
Der Motorenhersteller Deutz streicht wegen der schwachen Nachfrage seine Jahresziele zusammen und will die Kosten senken. Maßnahmen wie Kurzarbeit sollen verschärft werden, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Köln mit. Mit strukturellen Maßnahmen will Deutz zudem die direkten und indirekten Kosten dauerhaft senken und die Effizienz steigern. An der Börse sackten die Deutz-Papiere um 16 Prozent ab.
Für das laufende Jahr rechnet Deutz nur noch mit einem Umsatz von rund 1,8 Milliarden Euro. Bislang standen 1,9 bis 2,1 Milliarden auf dem Zettel. Zugleich dürfte die operative Marge (Ebit-Marge vor Sondereffekten) bei 4 bis 5 Prozent liegen. Der Vorstand hatte hier bislang 5 bis 6,5 Prozent angepeilt. Im Gesamtjahr dürften nur noch weniger als 150.000 Motoren verkauft werden anstatt wie bisher kommuniziert maximal 160.000. Absatz und Auftragseingang im dritten Quartal lägen unter den bisherigen Erwartungen, hieß es zur Begründung. An der Nachfrageflaute dürfte sich bis zum Jahresende nichts ändern.
An diesem Dienstag (8. Oktober) ist ein Kapitalmarkttag geplant. Die Zahlen zum dritten Quartal sollen am 7. November veröffentlicht werden.
Aktien von Redcare im Fokus
Unter den Anlegern von Redcare Pharmacy ist die Situation der Aktie am Freitag nach ihrem guten Lauf strittig. Optimisten verweisen vorbörslich auf überzeugende Umsätze mit E-Rezepten, während Pessimisten betonen, dass deren Einführung an der Profitabilität zehre. Aus zeitweisen Gewinnen im außerbörslichen Handel wurden Kursverluste. Auf der Plattform Tradegate wurden die Papiere zuletzt 1,9 Prozent unter ihrem Xetra-Schluss gehandelt. Allerdings sind sie seit Mitte September auch um mehr als 16 Prozent gestiegen.
Redcare senkte am Vorabend nach Börsenschluss seine Margenprognose wegen der hohen Ausgaben für das brummende E-Rezept. Analysten bewerteten die vorgelegten Quartals-Eckdaten am Freitag als durchwachsen. Analyst Martin Comtesse sah ein "Highlight" im stark anziehenden Umsatz mit dem E-Rezept. Der UBS-Experte Olivier Calvet allerdings sprach von einem weiteren Beweis dafür, dass das Geschäft mit der elektronischen Verschreibung die Online-Apotheken mehr Geld kostet als gedacht. Er verwies dabei auch auf die jüngste Gewinnwarnung des Konkurrenten DocMorris.
Mit Material von dpa-afx
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