Der DAX büßt heute kräftig ein, die Trump-Zölle bereiten vielen Anlegern ernsthafte Sorgen. Was jetzt wichtig ist und warum vor allem Auto-Aktien wie Porsche, Daimler Truck & Co. betroffen sind.
Den DAX hat es zum Wochenstart ordentlich erwischt. Aktuell liegt der deutsche Leitindex 1,9 Prozent im Minus und fällt damit auf 21.324 Punkte – und das nach einer sagenhaften Vorwoche, in der der Index einen Rekord nach dem anderen brach. Auch das europäische Pendant, der Euro Stoxx 50, büßt kräftig ein, liegt 1,77 Prozent im Minus und steht bei 5.193 Punkten.
Die Furcht vor einem Handelskrieg hat am Montag einen Kursrutsch ausgelöst. US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende seine Drohung wahrmachte und weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt.
„Viele Marktteilnehmer hatten bei US-Präsident Donald Trump auf eine Einsicht gehofft und wurden nun bitterlich enttäuscht", sagte der Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG. An den Finanzmärkten herrscht nun die Sorge vor, dass die Zölle die Inflation in den USA wieder anheizen und Zinssenkungshoffnungen zunichtemachen. Trumps nächstes Ziel könnte die Europäische Union werden, für die er "ziemlich bald" mit Zöllen drohte.
Für den DAX fällt der Auftakt in den Februar düster aus. Mit einem Plus von mehr als neun Prozent hatte der Leitindex im Januar an seine Stärke des Vorjahres angeknüpft. Seit seinem Zwischentief von Anfang August war der Leitindex um bis zu 28 Prozent hochgesprungen.
Auto-Aktien wie Porsche und Daimler Truck erwischt es im DAX besonders
Besonders Auto-Aktien sind von den Trump-Zöllen betroffen. So bilden die Schlusslichter im DAX aktuell die Aktien von Porsche, VW und Daimler Truck mit einem Minus von 5,3 Prozent, 5,6 Prozent und sogar 6,66 Prozent.
Schon die gegenwärtigen Beschlüsse von Trump gegen die US-Nachbarländer sowie China könnten sich indirekt auf die hiesige Wirtschaft auswirken. Den Autobauer Volkswagen zum Beispiel können sie treffen, da er in Mexiko ein großes Werk betreibt. Daimler Truck ist ebenfalls in Mexiko aktiv.
Dem Abwärtsdruck nicht entziehen konnten sich auch die Aktien der Porsche AG. Bei dem Sportwagenbauer müssen die Anleger auch einen geplanten Vorstandsumbau verarbeiten, weil das Unternehmen mit Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen gleich zwei Spitzenmanager loswerden will. Experten sahen darin die Chance auf einen Neuanfang nach einer zuletzt tristen Entwicklung, die US-Zollsituation überwog aber in den Anlegerköpfen.
Gegen den Trend setzten Rheinmetall wegen der Rüstungsfantasie ihren Rekordlauf mit einem Anstieg um ein Prozent fort.
Enthält Material von dpa-AFX
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