Der DAX zeigt sich zum Wochenende verhalten. Die Zinszweifel stimmen Anleger skeptisch. Unterdessen sind die Aktien von RWE und Zalando im Fokus

So richtig durchstarten konnte der deutsche Leitindex nicht mehr. Der DAX liegt aktuell 0,12 Prozent im Minus und steht bei 16.547 Punkten. Ähnlich sieht es beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50 aus. Der steht aktuell fast unverändert bei 4.450 Punkten.

Angesichts der Zweifel über den Zinskurs der großen Notenbanken hielten sich die Anleger am Freitag aber mit größeren Engagements zurück.

Für bessere Stimmung sorgte ein weiter nachlassender Preisdruck in Deutschland. Die deutschen Erzeugerpreise fielen 2023 mit 2,4 Prozent so stark wie seit der Finanzkrise nicht mehr. In der Statistik werden die Preise für Produkte geführt, bevor sie weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie lassen daher frühe Rückschlüsse auf die für die Notenbanken wichtige Entwicklung der Verbraucherpreise zu, die versuchen, mit erhöhten Zinsen die Inflation zu dämpfen.

Doch Vertreter der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) signalisierten zuletzt, dass es doch länger dauern könnte, bis die Notenbanken die Zinsen tatsächlich erstmals wieder senken. Investoren lauern deshalb bereits auf die Ratssitzung der EZB am kommenden Donnerstag. Analysten sind indes zurückhaltend. „Wir gehen nicht davon aus, dass während dieses Treffens ein Wendepunkt für die Zinssätze eingeläutet wird", schrieben die Experten der niederländischen Bank ING.

DAX (WKN: 846900)

Aktien von RWE und Zalando beim DAX im Fokus

Heute gibt es keine größeren Gewinner oder Verlierer im DAX. Die Aktie von RWE steht mit einem Plus von über einem Prozent von der Performance an der heutigen Spitze des deutschen Leitindex. Zalando hingegen bildet mit einem Minus von über einem Prozent das Schlusslicht im DAX. 

Aktien der Lufthansa im Fokus

Die Lufthansa verstärkt ihr Angebot am boomenden Luftfahrtmarkt Indien und zieht dafür Flugkapazitäten aus anderen Ländern ab.

"Indien wächst schneller als alle unsere anderen Ziele. Wir nehmen unsere Kapazitäten aus anderen Märkten und setzen sie in Indien ein", sagte Vertriebschef Heiko Reitz am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters am Rande einer Konferenz in Hyderabad. Die Angebotskapazität sei bereits 14 Prozent höher als vor der Corona-Krise. Die Lufthansa Group bietet derzeit 64 wöchentliche Flüge nach Indien an, vor der Pandemie waren es 56.

Indien ist der fünftgrößte Markt der Welt für Passagierflüge. Es wird erwartet, dass sich die Fluggastzahl im Inland von 152 Millionen im vergangenen Jahr auf 350 Millionen Reisende im Jahr 2030 mehr als verdoppeln wird. Die Zahl der international Reisenden soll auf 160 Millionen steigen. Indische Airlines haben Rekordbestellungen an neuen Flugzeugen aufgegeben. Die Flotte im Land soll nach Prognosen von derzeit etwa 700 bis 2030 auf mehr als 2000 steigen. Die Regierung investiert zwölf Milliarden Dollar in den Bau neuer und die Modernisierung bestehender Flughäfen.

Um von dem Wachstum zu profitieren, plant die Lufthansa sogar den Einsatz des Jumbos Airbus A380, den sie ausmustern wollte, ehe die starke Erholung des Luftverkehrs vom Corona-Einbruch einsetzte. Die Konkurrenz der Airlines wächst. Doch Reitz ergänzte, dass es in Indien "für viele Fluggesellschaften Platz gibt, um auf diesem Markt zu wachsen".

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Mit Material von dpa-afx und Reuters

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