Der DAX hat am Freitag an seine jüngsten Gewinne angeknüpft. Der deutsche Leitindex legte um 0,5 Prozent auf 22.179 Punkte zu und steuert damit auf ein sattes Wochenplus von aktuell 4,6 Prozent zu.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitag um 0,8 Prozent auf 28.125 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,7 Prozent nach oben. "Optimismus hinsichtlich Zinssenkungen und Zöllen lässt Aktien steigen", hieß es in einem Kommentar der Bank UBS.
Im Blick bleibt der Handelsstreit der USA mit China. US-Präsident Donald Trump beharrt auch nach einem Dementi aus Peking darauf, dass beide Seiten verhandeln. Angesprochen bei einem Treffen mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre auf die Erklärung Pekings, dass es keine Verhandlungen gebe, sagte Trump: "Nun, sie hatten heute Morgen ein Treffen, und wir haben uns mit China getroffen."
"Die Anleger setzen darauf, dass die positiven Nachrichten im Tarifstreit nicht abreißen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Die Investoren hofften auch auf ein gegenseitiges Fallenlassen aller Zölle zwischen der Europäischen Union und den USA und eine expansive deutsche Fiskalpolitik.
Deutsche Telekom-Aktie im Fokus
Die Aktien der Deutschen Telekom haben am Freitag vorbörslich unter Kursverlusten bei ihrer Tochter T-Mobile US gelitten. Im Tradegate-Handel büßten die Aktien des deutschen Konzerns 2,2 Prozent ein im Vergleich zum Xetra-Schluss, während jene der US-Tochter fast fünf Prozent niedriger gehandelt wurden als zum US-Börsenschluss.
T-Mobile US hatte am Vorabend nach US-Börsenschluss Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die hinsichtlich der Kundenzahl bei Mobilfunk-Laufzeitverträgen enttäuschten. Die Kundenentwicklung überschatte die ansonsten starken Zahlen und einen angehobenen Ausblick, hieß es am Markt.
Einem Händler zufolge machen sich Anleger Sorgen mit Blick auf einen womöglich erstarkten Wettbewerb. Analyst Akhil Dattani von der Bank JPMorgan wies auch auf die bislang starke Kursentwicklung von T-Mobile US in diesem Jahr hin. Mit einem Jahresplus von fast 19 Prozent seien schon erhöhte Erwartungen eingepreist. Die Telekom-Aktie kommt 2025 bislang auf mehr als 13 Prozent Plus.
Aktien von Merck im Fokus
Die konkreter werdende, mögliche Übernahme des US-Unternehmens Springworks ist am Freitag bei den Merck-Anlegern positiv angekommen. Insbesondere der nun im Raum stehende Kaufpreis scheint laut Experten durchaus attraktiv.
Die Papiere des Darmstädter Pharmakonzerns stiegen kurz nach dem Handelsstart um 2,1 Prozent auf 122,30 Euro. Nachdem die Gespräche Anfang Februar schon grundsätzlich bestätigt worden waren, teilte der Dax-Konzern am späten Donnerstagabend mit, dass diese weit fortgeschritten seien. Als Basis genannt wurde ein Preis von rund 47 US-Dollar für die Springworks-Aktien, die daraufhin im späten New Yorker Handel um neun Prozent angezogen.
Richard Vosser von der Bank JPMorgan bekräftigte seine Einschätzung, dass eine Übernahme das Healthcare-Portfolio der Merck KGaA ergänzen und dazu beitragen würde, einen Umsatzrückgang in dieser Sparte zu adressieren. Mit einem Preis von knapp 3,5 Milliarden Dollar wäre ein Kauf auch finanziell sinnvoll. Händler verwiesen darauf, dass ehemals von Beträgen im Bereich von 4 bis 5 Milliarden Dollar die Rede gewesen sei.
Lesen Sie auch:
Analyst verrät: ERST DANN kann die Erholungsrallye an den Märkten beginnen
Oder:
Satte Ausschüttungen: Das sind Warren Buffetts liebste Hochdividendenaktien
Enthält Material von dpa-AFX