Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgt weiterhin für gedrückte Stimmung an den Aktienmärkten. Besonders betroffen sind Auto-Aktien wie Volkswagen und Porsche. Was Anleger jetzt wissen sollten.

Der deutsche Leitindex tritt auf der Stelle: Mit 21.509 Punkten notiert der DAX nahezu unverändert zum Vortag. Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 gibt etwas stärker nach und liegt aktuell mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 5.250 Punkten.

Mehr als ein Stabilisierungsversuch ist beim DAX angesichts des andauernden Zollkonflikts zwischen den USA und China sowie negativer Nachrichten aus der US-Technologiebranche derzeit nicht drin. Dennoch hält sich der Index weiter auf einem hohen Niveau nahe seines Rekordhochs.

Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners warnt: Der amerikanisch-chinesische Zollstreit drohe, zu einem globalen Handelskrieg zu eskalieren – mit potenziellen Folgen für die gesamte Weltwirtschaft. Zudem sind die US-Importzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada lediglich aufgeschoben. Die Risikoscheu der Anleger zeigt sich auch im Goldpreis, der seinen Rekordlauf am Mittwoch fortsetzte.

Auch aus den Vereinigten Staaten kommt Gegenwind für den DAX. Nach US-Börsenschluss hatten der Google-Mutterkonzern Alphabet und der Halbleiterhersteller AMD enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Vor allem die US-Tech-Börse Nasdaq dürfte dies zur Wochenmitte belasten. Mehr zu Alphabet lesen Sie hier

DAX (WKN: 846900)

Auto-Aktien im DAX unter Druck – VW und Porsche Schlusslichter

Besonders hart trifft es erneut die Auto-Aktien im DAX. Gemeinsam mit dem Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise befinden sich BMW, Mercedes, Porsche Holding, Continental, Daimler Truck, VW und Porsche am unteren Ende des deutschen Leitindex. Ihre Verluste liegen zwischen 1,8 und 3,1 Prozent.

Die drohenden US-Importzölle lasten wie ein Damoklesschwert über der Branche. Anleger reagieren mit Verkäufen, da Unsicherheit herrscht, wie sich mögliche Zollerhöhungen auf den Automobilmarkt auswirken könnten. Länder wie Mexiko und China, die aktuell im Fokus des Zollstreits stehen, sind für viele Autobauer essenzielle Produktionsstandorte. Steigende Einfuhrpreise könnten Autos aus diesen Ländern verteuern und so die Nachfrage in den USA dämpfen.

Auch auf europäischer Ebene schwächelt der Autosektor deutlich: Am Mittwochnachmittag ist er mit einem Minus von 1,5 Prozent die mit Abstand schwächste Branche im Stoxx-600-Sektorvergleich. Die Erholung vom Vortag, die die Verluste zu Wochenbeginn noch ausgeglichen hatte, ist damit verpufft.

Positive Nachrichten aus Japan konnten den negativen Trend nicht umkehren: Toyota erhöhte seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr (bis Ende März). Nach einem Rückgang im dritten Quartal signalisiert diese Anpassung Zuversicht für ein besseres Schlussquartal. Dennoch erwartet Toyota für das Geschäftsjahr 2024/25 weiterhin einen Gewinnrückgang.

Ein Lichtblick im DAX: Siemens Energy führt den Index aktuell mit einem Plus von 3,8 Prozent an. Die Zahlen des dänischen Windkraftkonzerns Vestas, die mit Verzögerung positiv aufgenommen wurden, sorgten für Rückenwind bei der deutschen Konkurrenz.

Enthält Material von dpa-AFX

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