Der DAX und die Wall Street brechen am Freitag aus Sorge vor kräftigeren Zinsanhebungen ein. Und die BASF-Aktie verliert sieben Prozent.
Die europäischen Börsen folgen die wichtigsten US-Futures nach der Veröffentlichung von US-Verbraucherdaten tiefer ins Minus. Der deutsche Leitindex DAX und sein europäisches Pendant Eurostoxx bauen nach einem überraschend starken Anstieg des US-Inflationsindex (PCE) ihre Verluste aus und notieren rund ein Prozent tiefer. Zuvor hatten beide Indizes 0,7 Prozent niedriger gelegen. Zudem treiben die US-Daten den Dollar-Index.DXY, der die Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, mit 105,11 Punkten auf den höchsten Stand seit Anfang Januar.
Aktien des Chemiekonzerns BASF gerieten nach einem Ergebnisrückgang und der Ankündigung von Stellenstreichungen unter Druck und verloren 4,8 Prozent auf ein Sieben-Wochen-Tief von 49,64 Euro. "Vor dem Hintergrund, dass die Energiepreise noch lange auf einem hohen Niveau bleiben dürften, liegen vor dem Unternehmen weiterhin große Herausforderungen und vor den Aktionären schwierige Zeiten", sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege vom Broker RoboMarkets.
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Auch von der Konjunkturfront gab es Gegenwind: Die deutsche Wirtschaft ist Ende 2022 stärker geschrumpft als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank von Oktober bis Dezember um 0,4 Prozent zum Vorquartal. "Die Inflation hat ihre Zähne gezeigt und zugebissen. Im vierten Quartal knickte die Inlandsnachfrage unter der Last der Preissteigerungen ein", erläuterte Ökonom Andreas Scheuerle von der Deka-Bank.
Ein überraschend starker Anstieg von US-Verbraucherdaten hat die Sorgen vor Zinserhöhungen an der Wall Street weiter geschürt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete am Freitag ein Prozent tiefer bei 32.810 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 1,2 Prozent auf 3963 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rutschte 1,6 Prozent auf 11.406 Punkte ab.
DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Freitag
Am Freitagnachmittag führen die Aktien von Fresenius mit plus 1,29 Prozent den DAX an. Dahinter folgen Hannover Rück mit plus 1,23 Prozent.
Auf der anderen Seite des DAX verlieren BASF 7,03 Prozent, Linde 1,90 Prozent und Volkswagen 2,12 Prozent.
(Mit Material von Reuters)