Mehrere DAX-Werte wie Qiagen, Merck, Sartorius und Infineon hat es heute hart getroffen. Was beim deutschen Leitindex jetzt wichtig ist
Der DAX startete relativ gut gelaunt in den Tag. Gegen Tagesende steht er nun aber beinahe unverändert bei 14.696. Auch das europäische Pendant, der Euro Stoxx 50, steht nur minimal im Plus bei 4.027 Punkten.
Angesichts der Kriegsnachrichten aus dem Nahen Osten und der weiterhin drohenden Gefahr eines Flächenbrands in der Region stehe die Markt-Stabilisierung auf wackeligen Füßen, sagte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Konjunkturelle Entwicklung sorgt bei DAX-Anlegern für Sorgen
Neben den Sorgen um eine Eskalation des Kriegs in Nahost dürfte auch die konjunkturelle Entwicklung viele Investoren vorsichtig stimmen. Die Schnellschätzung des Statistischen Bundesamtes zeigte am Montag, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft ist. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten sogar ein Minus von 0,3 Prozent auf dem Zettel. „Das war etwas besser als von uns befürchtet", konstatierte Jens-Oliver Niklasch von der LBBW. „Dennoch ändert sich das Gesamtbild dadurch nicht. Deutschlands Wirtschaft tritt mehr oder weniger auf der Stelle."
In den Fokus rückte in der neuen Woche auch die US-Notenbank Federal Reserve, die auf eine erneute Zinspause zusteuert. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte für den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid, dass der Schlüsselsatz in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent bleiben dürfte. Erstmals seit Beginn der geldpolitischen Straffungsserie im März 2022 könnte die Fed somit auf zwei aufeinander folgenden Sitzungen die Füße still halten.
DAX-Werte rauschen ab: Qiagen, Merck, Sartorius und Infineon im Fokus
Der DAX musste bei einigen Werten heute herbe Verluste einstecken. So mussten etwa Qiagen, Merck, Sartorius und Infineon alle mindestens über vier Prozent an Kurs einbüßen. Merck etwa verlor aufgrund einer Reihe von Kurszielsenkungen vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen.
Die Siemens-Energy-Aktie konnte heute wieder über vier Prozent zulegen, nachdem die Aktie vergangene Woche komplett in den Keller gerauscht war. Die Aktien setzten nach dem Kursrutsch in der vergangenen Woche ihre Erholung fort. Die Papiere legten im Dax zeitweise um fast 17 Prozent zu. Am Donnerstag waren sie um knapp 40 Prozent eingebrochen, nachdem der Konzern von Gesprächen mit dem Bund über Garantien für Großaufträge berichtet hatte. Siemens-Energy-Aufsichtsratschef Joe Kaeser hatte in der "Welt am Sonntag" versucht, die Sorgen zu zerstreuen. Es gehe bei den Gesprächen mit dem Bund nicht um Staatshilfe. Es gehe lediglich um Garantien, die Siemens Energy beim Wachstum unterstützten.
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Mit Material von rtr