Die Ölpreise befinden sich schon seit einiger Zeit auf Talfahrt. In dieser Woche ging es aber so tief nach unten wie lange nicht. Was bedeutet das für Aktien aus dem Sektor?

Am Dienstag waren die Preise für Öl zwischenzeitlich auf die tiefsten Stände seit Anfang Februar gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete zu dem Zeitpunkt 77,13 US-Dollar. Das waren 1,25 Dollar weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli sank um 1,12 Dollar auf 73,10 Dollar.

Ölpreis stoppen zunächst Talfahrt

Die Talfahrt der Ölpreise konnte dann am Mittwoch zunächst gestoppt werden, auch weil ein Anstieg der Ölreserven in den USA die Preise für den Rohstoff nicht weiter belastet haben, was normalerweise häufig der Fall ist. So kostete am Mittwochmorgen ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 77,50 US-Dollar. Das waren zwei Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli sank ebenfalls geringfügig um vier Cent auf 73,21 Dollar.

Das sind die Gründe für den Preisknick beim Öl und so geht es weiter

Gründe für den zeitweise starken Preisverfall beim Öl gab es am Markt gleich mehrere. Unter anderem spielt die Förderpolitik der Opec+-Staaten eine entscheidende Rolle. Die gut zwanzig Förderstaaten des erweiterten Rohölkartells hatten zwar am Wochenende entschieden, ihr Angebot bis Ende 2025 knapp zu halten. Allerdings wollen sie einige Produktionskürzungen bereits früher auslaufen lassen. Marktbeobachter wiesen darauf hin, dass die Opec+ im Oktober mit der Rücknahme von freiwilligen Produktionskürzungen beginnen wolle.

Außerdem wurden die fallenden Preise am Markt damit erklärt, dass sich die geopolitischen Risiken abgeschwächt haben. Zuletzt haben USA und G7 den Druck auf Israel und die islamistische Hamas erhöht, sich auf ein Abkommen zur Beendigung des Gaza-Krieges zu einigen. Die komplexe Gemengelage im Kriegsgebiet kann aber auch für den Ölpreis schnell wieder andere Konsequenzen haben.

Am Nachmittag werden jetzt erstmal die offiziellen Daten der US-Regierung zu den Lagerbeständen erwartet, die für neue Impulse am Ölmarkt sorgen könnten.

Wie entwickeln sich Ölaktien weiter?

Müssen sich Anleger von Aktien wie Chevron oder Devon Energy jetzt aber aufgrund des Preisabfalls Sorgen um ihr Geld machen. Nicht unbedingt, denn es gibt auch Stimmen, die der weiteren Entwicklung des Preises für das schwarze Gold positiv gegenüber stehen. 

Goldman Sachs sprach zuletzt von einem partiellen Superzyklus im Rohstoffbereich, der den Wert von Öl in die Höhe schrauben könnte. Die Experten von JPMorgan zeigten sich ebenfalls bullisch und hielten einen Preis von über 100 US-Dollar in diesem Jahr für möglich.

Mit Material von dpa-AFX

Chevron Corporation (WKN: 852552)

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