Kann der DAX am Donnerstag noch vor der EZB-Zinssitzung ein neues Rekordhoch erreichen? Das steht bei dem deutschen Leitindex im Fokus. Außerdem viel von Anlegern beachtet: Die Aktien von Nemetschek und Schott Pharma.
Der DAX hat am Donnerstag knapp unter seinem Rekordhoch eröffnet. Die Anleger warten vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) und der anschließenden Pressekonferenz an der Seitenlinie. Nach einem Jahresplus von 22 Prozent im deutschen Leitindex sitzen sie auf einem üppigen Polster, das es zu verteidigen gilt.
Im frühen Handel legte der Dax um 0,22 Prozent auf 20.442,61 Punkte zu. Sein jüngstes Rekordhoch hatte er direkt zum Wochenauftakt keine 20 Punkte darüber erreicht. Der MDax kam mit plus 0,10 Prozent auf 26.956,64 Zähler kaum vom Fleck. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,26 Prozent auf 4.972,21 Punkte. Sein Jahresgewinn beläuft sich aktuell auf zehn Prozent.
Von der EZB erwarten Ökonomen überwiegend eine kleine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte, nachdem die Zentralbank die Wende im Juni eingeleitet hatte. Da keine Überraschungen erwarten werden, wird der Fokus laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners auf dem Zinsausblick und den aktualisierten Wachstums- und Inflationsprognosen liegen.
An den Börsen sei aktuell eingepreist, dass die EZB auch die kommenden Zinssitzungen für Senkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte nutzen werde, ergänzte er und rechnet damit, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde vage bleiben werde. "Sie dürfte einmal mehr die Datenabhängigkeit zukünftiger Zinsentscheidungen betonen und genau hier könnten die neuen Prognosen der EZB aber tiefere Einblicke geben."
Aktien von Nemetschek im Fokus
Die US-Bank JPMorgan hat die Bewertung der Aktien von Nemetschek beim Kursziel von 95 Euro mit "Underweight" aufgenommen. Die Gewinnentwicklung des Bausoftwarespezialisten werde überschätzt, schrieb der neue Experte Joseph George in seiner am Donnerstag vorliegenden Analyse. Derweil lasse die üppige Bewertung kaum Spielraum für Enttäuschungen.
Aktien von Schott Pharma im Fokus
Die Aktien von Schott Pharma werden am Donnerstag nach Zahlen und einem Ausblick auf das neue Geschäftsjahr mit Gewinnen erwartet. Die Papiere des Spezialverpackungsherstellers legten vorbörslich auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss 2,3 Prozent auf 26,61 Euro zu.
Zwar habe Schott Pharma nur ein "durchwachsenes Zahlenwerk" vorgelegt, dafür seien aber die Ziele für das neue Geschäftsjahr solide, sagte ein Händler und verwies auch auf die bekräftigten Mittelfristziele. UBS-Analyst Olivier Calvet nannte dagegen das operative Ergebnisziel (Ebitda) für 2024/25 etwas enttäuschend. Dennoch erwartet er angesichts der Kursschwäche der Aktie in den vergangenen Monaten zumindest eine moderat positive Reaktion.
Schott Pharma, im September dieses Jahres in den MDax aufgestiegen, war 2023 an die Börse gegangen. Der Ausgabepreis je Aktie hatte im September 2023 bei 27 Euro gelegen. Nach einer Berg- und Talfahrt der Aktie war diese Anfang März bis auf ein Rekordhoch von 43,40 Euro gestiegen. Dann ging es erneut kräftig abwärts und Mitte November wurde bei 25,54 Euro der bisher tiefste Kurs erreicht. Im bisherigen Jahresverlauf steht aktuell ein Minus von knapp 23 Prozent zu Buche.
Enthält Material von dpa-AFX
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