Der Kurs des Edelmetalls steigt von einem Hoch zum nächsten. Analysten sehen die Unzennotiz mittlerweile schon bei 3000 Dollar. Von Petra Maier
Die glänzende Welle ist etwas ins Stocken gekommen. Mitte Mai erreichte der Goldpreis mit 2450 Dollar ein neues Allzeithoch. Neben den geopolitischen Risiken im Nahen Osten und in der Ukraine trieben die massiven Käufe der Zentralbanken, allen voran die der People's Bank of China, den Preis in die Höhe. Nach dem Höhenflug fiel die Notiz etwas zurück. Ist die Hausse nun zu Ende?
Nach Ansicht der Goldexperten bei der Citigroup sollte der Rücksetzer vorübergehend sein. Bei der Schwelle von 2200 Dollar gäbe es eine starke Kaufunterstützung. Der Handel würde in der zweiten Jahreshälfte die 2500-Dollar-Marke testen und durchbrechen. Goldman Sachs sieht Gold in einem "unerschütterlichen Bullenmarkt" und hat seine Jahresendprognose auf 2700 Dollar angehoben. Noch mehr hält Citigroup für möglich. Das Researchteam sieht Chancen, dass Gold in den nächsten sechs bis 18 Monaten 3000 Dollar je Unze erreichen wird. Die Argumentation: Der Beginn eines Zinssenkungszyklus der US-Notenbank wird der Anlegernachfrage Auftrieb verleihen. Institutionelle Anleger und Hedgefonds hatten sich zuletzt stark zurückgehalten. Goldfonds verzeichneten mehr Ab-als Zuflüsse. Die Stimmung dreht, es wird versucht, verpasste Chancen einzuholen.
Starke Nachfrager bleiben auch die Zentralbanken. Hier fallen vor allem China und Russland ins Gewicht. Chinas Zentralbank baut vor allem seine Dollarbestände ab und die Goldreserven auf. Mögliche Sanktionen vonseiten des Westens, wie im Fall von Russland nach dem Angriff der Ukraine, können so besser abgewehrt werden, vermuten Beobachter. Doch nicht nur die Zentralbank der Volksrepublik deckt sich mit Gold ein. So legte die Nachfrage chinesischer Privatanleger im ersten Quartal um 68 Prozent zu. Angesichts der Immobilienkrise wird das Edelmetall als Anlagealternative genutzt.
Barren, Zertifikate oder Hebelpapiere: So profitieren Sie vom steigenden Goldpreis
Für Anleger gibt es bei Goldanlagen ein breites Angebot. Wer das Edelmetall als langfristige Absicherung schätzt, kauft das Edelmetall in physischer Form: Münzen und Barren. Der Nachteil daran ist die sichere Verwahrung. Doch auch Finanzinvestoren müssen auf die physische Sicherheit nicht verzichten. Der ETC Xetra-Gold (WKN: A0S 9GB) von der Deutschen Börse ist mit physischem Gold hinterlegt, und eine Auslieferung ist möglich. Ein Anteilschein entspricht dabei dem Gegenwert von einem Gramm Gold. Wer dagegen auf eine weitere Preissteigerung spekulieren möchte, setzt eher auf Hebelpapiere. Der Vorteil liegt im geringen Kapitaleinsatz. Je näher die Knock-out-Schwelle am aktuellen Preis liegt, umso höher ist die Gewinnchance, aber auch das Risiko eines Totalverlusts. Deshalb ist es ratsam, solche Spekulationen mit individuellen Stoppkursen abzusichern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Xetra-Gold.