Kann der DAX seine Gewinne am Mittwochnachmittag ausbauen oder erwartet Anleger eine Enttäuschung? Außerdem im Fokus der Anleger: die Aktien von Aurubis und Tui.
Da geht noch mehr. Nachdem der DAX am Morgen schon mit einem beeindruckenden Plus von 2,1 Prozent in den Handel startete, baute der deutsche Leitindex am Nachmittag seine Gewinne noch auf zwischenzeitlich fast 2,5 Prozent und rund 21.815 Punkte aus. Angetrieben wird die Mini-Rallye weiterhin von der Hoffnung auf eine Lösung im US-Zollstreit mit China.
Trump signalisierte bei der Vereidigung des neuen Börsenaufsichts-Chefs Paul Atkins, nicht mit harten Bandagen kämpfen zu wollen. Zuvor hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärt, dass die USA in Bezug auf ein mögliches Handelsabkommen mit China vorankämen. US-Finanzminister Scott Bessent stellte zudem Medienberichten zufolge eine baldige Deeskalation in dem Zollstreit in Aussicht. Ebenfalls positiv bewerteten Anleger die Absicht Trumps, den Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, (vorerst) im AMt zu belassen.
Trotz Abstufung: Aktie von Aurubis steigt
Mit Rückenwind durch Konjunkturhoffnungen haben die Aktien von Aurubis am Mittwoch einem skeptischen Analystenkommentar von Exane BNP Paribas getrotzt. Die Papiere des Kupferkonzerns stiegen bis zum Mittag um 1,8 Prozent auf 77,20 Euro, womit sie den festen MDAX etwas hinter sich ließen. Der Aktienkurs profitierte von einer fortgesetzten Erholung des Kupferpreises. Das Industriemetall war angesichts nachlassender Wirtschaftssorgen gefragt, nachdem die US-Regierung eine gewisse Deeskalation im Zollstreit mit China in Aussicht gestellt hatte.
Exane-BNP-Analyst Alan Spence hatte das Kursziel allerdings von 71 auf 60 Euro gesenkt, womit sein Kursziel mehr als ein Fünftel unter dem aktuellen Kurs liegt. Die Aurubis-Aktien hat er entsprechend auf "Underperform" abgestuft. Mit einem Kursziel von 58 Euro ist derzeit mit der Privatbank Hauck & Aufhäuser nur ein Analysehaus noch vorsichtiger positioniert.
Ende März war der Aurubis-Kurs noch bis auf rund 96 Euro und damit auf ein Hoch seit rund zwei Jahren gestiegen. Dann aber zog der von den USA losgetretene internationale Handelsstreit die Papiere binnen weniger Tage bis auf gut 71 Euro nach unten. So dämpften Konjunktursorgen die Erwartungen vieler Investoren mit Blick auf die Nachfrage nach Rohstoffen wie Kupfer und anderen Industriemetallen.
Neue Hoffnung für Tui-Aktie
Eine Kaufempfehlung vom Bankhaus Metzler sowie neue Hoffnungen im Zollstreit haben am Mittwoch für Kursgewinne der Tui-Aktie gesorgt. Das Papier des größten europäischen Reiseveranstalters legte zur Mittagszeit im MDAX um 4,2 Prozent auf 6,60 Euro zu und machte seine im April erlittenen Verluste wieder wett. Ausgelöst durch das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zoll-Paket war es im Laufe des Monats für Tui zeitweise bis auf 5,36 Euro nach unten gegangen. Ein protektionistischeres Umfeld und damit ein mögliches "Ende des internationalen Reiseverkehrs", würde Tui besonders treffen, hatte Bernstein-Analyst Richard Clarke Anfang April kommentiert.
Nun aber dominiert vorerst wieder der Optimismus, der zurzeit angetrieben wird von Aussagen aus dem Weißen Haus, dass die USA in Sachen eines möglichen Handelsabkommens mit China vorankämen. Zudem stellte Medienberichten zufolge US-Finanzminister Scott Bessent eine baldige Deeskalation im Zollstreit in Aussicht. Metzler-Analyst Nikolas Demeter ist zudem positiv gestimmt für die Aktie und nahm die Bewertung mit "Buy" und einem Kursziel von 14 Euro auf. Tui habe eine lange Tradition im Tourismus und nach den Herausforderungen durch die Corona-Pandemie die Bilanz inzwischen deutlich gestärkt, schrieb er.
Enthält Material von dpa-AFX
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