Vor den Zahlen des größten deutschen Unternehmens scheinen sich Anleger zurückzuhalten. Doch könnte es dafür wegen SAP heute noch zum Kursfeuerwerk oder gar zur Flaute am deutschen Aktienmarkt kommen? Das sollten Anleger jetzt wissen.
Es scheint wie ein sehr zurückhaltender Start in die neue Woche: Aktuell liegt der deutsche Leitindex DAX 0,6 Prozent im Minus und steht damit bei 19.545 Punkten. Das europäische Pendant, der Euro Stoxx 50, liegt ebenfalls 0,4 Prozent im Minus und liegt unter der 5.000-Punkte-Marke bei 4.967.
Tatsächlich liegt aktuell keine der DAX-Aktien über ein Prozent im Plus. Vor der Veröffentlichung vieler Quartalsberichte in dieser Woche scheinen die Anleger am Montag nachdenklicher geworden. Besonders im Fokus: Die Aktie mit der größten Marktkapitalisierung in Deutschland, SAP.
SAP bringt Zahlen – das können die Anleger erwarten
„Die Marktteilnehmer halten sich vor der Zahlenvorlage des Dax-Riesen SAP zurück", sagte Marktexperte und Börsenkenner Andreas Lipkow. Es sei bereits viel Optimismus im Kursniveau eingepreist und die Aktien des größten europäischen Softwareherstellers hätten in den letzten Monaten einen Großteil der Gesamtmarkt-Entwicklung ausgemacht. Nun könnte sich jede negative Überraschung stark auf den Gesamtmarkt auswirken, mahnte er.
SAP legt am Montagabend nach US-Börsenschluss die Quartalszahlen vor. Zuletzt notierten die im Dax am schwersten gewichteten Aktien mit minus 0,5 Prozent, bleiben damit aber in der Nähe ihres Mitte Oktober erreichten Rekordhochs. Seit Jahresanfang haben sich SAP um gut die Hälfte verteuert, der Börsenwert stieg auf fast 260 Milliarden Dollar.
Seinen Aktionären bereite SAP derzeit jede Menge Freude, die aber wegen des eigenen Erfolgs etwas getrübt werden könnte, erläuterte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. Er verwies auf die kürzlich erst auf 15 Prozent angehobene Kappungsgrenze des Dax-Anteils, die bei SAP nun schon wieder greife. Ein Kursanstieg nach guten Quartalszahlen könnte so durch zwangsläufige Verkäufe von Fonds wieder zunichtegemacht werden, gab Molnar zu Bedenken.
Aktuell markiert von der Performance her die Sartorius-Aktie mit 3,4 Prozent Minus das Schlusslicht im DAX. Davor reihen sich die Aktien der Münchener Rück mit einem Minus von 2,5 Prozent ein. Das Investmenthaus Jefferies kassierte die Kaufempfehlung für die Aktien des Rückversicherers, dessen Kurs daraufhinnachgab. Die Papiere sind stark gelaufen und hatten erst in der vergangenen Woche ein Rekordhoch markiert.
Mit Material von dpa-afx
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