Der DAX fällt wenig überraschend zum Wochenbeginn etwas zurück. Wir verraten, warum das zu erwarten war und welche Infos heute im Vordergrund stehen.
Die europäischen Börsen haben zum Wochenauftakt nachgegeben. Hatte vor dem Wochenende ein starker US-Arbeitsmarktbericht nur kurz belastet, schienen sich am Montag die Sorgen vor weiter steigenden Zinsen doch wieder durchzusetzen. Der robuste Job-Bericht halle noch nach, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Geopolitische Spannungen zwischen den USA und China nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons vor der Atlantikküste der USA durch das US-Militär kommen hinzu. Kurz vor Börsenschluss notierte der DAX am Montagnachmittag 0,90 Prozent tiefer bei 15.340 Punkten. Das ist aber keine Überraschung, war doch ein Test des wichtigen Chart-Levels laut unseres Artikels nötig.
Es braue sich mit neuen geopolitischen Spannungen und den Sorgen um steigende Zinsen ein Cocktail zusammen, der viele Anleger zu Gewinnmitnahmen verleiten dürfte, sagte Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Die Furcht vor länger anhaltenden hohen Zinsen durch die US-Notenbank Fed angesichts des brummenden Job-Motors hatte schon am Freitag die Börsen belastet. Die überraschend starken Job-Zahlen in den USA hallten noch immer an den Märkten nach. Positive Wirtschaftsdaten konnten gegen die Gewinnmitnahmen nichts ausrichten.
Hinzu kam die Furcht vor negativen Folgen auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und China durch den Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons in den USA am Wochenende. Dieser Vorfall mache es wahrscheinlich, dass die USA die Verwendung chinesischer Technologien und gleichzeitig den Export von US-Technologie weiter begrenzten, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Die Folge könnte ein Handelskrieg 2.0 sein." In den USA gelistete chinesische Unternehmen gerieten daraufhin vorbörslich unter Druck. Die Aktien von Alibaba, JD.com und Pinduoduo verloren zwischen knapp zwei und drei Prozent.
DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag
Am Montagabend befinden sich die Aktien von Bayer mit 3,21 Prozent am meisten im Plus. Dahinter folgen die Papiere von Sartorius mit plus 1,11 Prozent und Fresenius Medical Care mit plus 0,76 Prozent.
Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von Zalando mit minus 6,14 Prozent am stärksten, gefolgt von adidas mit minus 3,86 Prozent und Porsche AG mit minus 3,57 Prozent.
Aktien New York: Indizes geben zu Wochenbeginn weiter nach
Zum Start in die neue Woche lasten einmal mehr die Befürchtungen vor höheren Zinsen auf den Aktien-Indizes in New York. Der starke Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag wirke noch nach, hieß es am Markt. Anleger fürchteten am Montag weiterhin, dass die US-Notenbank Fed angesichts des robusten Jobmarktes restriktiver als zuvor gedacht gegen die hohe Inflation vorgehen könnte. Zudem drückten geopolitische Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China auf die Stimmung, nachdem ein mutmaßlicher Spionage-Ballon vor der Küste der USA durch amerikanisches Militär abgeschossen wurde.
Der Leitindex Dow Jones Industrial sank im frühen Handel um 0,49 Prozent auf 33.759 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,51 Prozent auf 4115 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,43 Prozent auf 12.519 Punkte.
(Mit Material von Reuters und dpa-Afx)