Der Bitcoin polarisierte schon immer – doch jetzt warnt ausgerechnet Tech-Vordenker und Twitter-Mitgründer Jack Dorsey vor dem möglichen Scheitern der Kryptowährung. Seine Aussage rüttelt an einem Grundpfeiler, an den viele Krypto-Fans bedingungslos glauben. Was steckt dahinter?

Er ist die wohl bekannteste Kryptowährung der Welt – und gleichzeitig eine der umstrittensten. Für die einen ist Bitcoin digitales Gold, für die anderen ein Spekulationsobjekt ohne echten Nutzen. 

Und seit Jahresbeginn steckt der Krypto-Pionier wieder einmal in der Krise: Rund 13 Prozent hat der Bitcoin seit Januar verloren – belastet durch geopolitische Spannungen, neue Zölle und eine allgemein verunsicherte Märkte. Doch jetzt schlägt ausgerechnet einer der prominentesten Tech-Unternehmer unserer Zeit Alarm: Jack Dorsey, Mitgründer von Twitter und CEO der Finanzfirma Block, stellt die Zukunftsfähigkeit von Bitcoin öffentlich in Frage.

Dorsey: „Bitcoin wird scheitern, wenn…“

Wie das Finanzportal "Benzinga" berichtete, äußerte sich Dorsey in einem Podcast-Gespräch mit Haley Berkoe – Produktmarketing-Managerin der Bitcoin-Entwicklungsfirma Spiral – überraschend kritisch. In der aktuellen Folge des „Presidio Bitcoin“-Podcasts sagte Dorsey:

„Ich denke, es muss sich um Zahlungen handeln, damit es im Alltag relevant ist. Sonst ist es einfach etwas, das man kauft und vergisst und nur in Notsituationen oder wenn man wieder liquide sein will, nutzt. Ich denke also, wenn es nicht im Zahlungsverkehr eingesetzt wird und den alltäglichen Anwendungsfall findet, wird es zunehmend irrelevant. Und das ist für mich ein Versagen.“

Mit dieser Aussage stellt sich Dorsey gegen eine weitverbreitete Haltung in der Krypto-Community: Dass Bitcoin vor allem als Wertspeicher, ähnlich wie Gold, taugt – nicht aber als klassisches Zahlungsmittel.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Bitcoin: Wertaufbewahrung oder Zahlungsmittel?

Schon lange tobt innerhalb der Bitcoin-Gemeinde ein Streit über die eigentliche Rolle der Kryptowährung. Soll der Bitcoin vor allem digitales Gold sein, ein sicherer Hafen in Zeiten von Inflation und Instabilität – oder doch ein alternatives Zahlungsmittel für den Alltag?

Dorsey hat dazu eine klare Meinung: Er sieht Bitcoin in der Gefahr, seine ursprüngliche Vision zu verlieren. Nur als Wertspeicher genutzt, drohe langfristig die gesellschaftliche Relevanz zu schwinden. In seinen Augen liegt der Schlüssel zum Erfolg in der breiten Nutzung als alltägliches Zahlungsmittel – mit schnellen, sicheren und datenschutzfreundlichen Transaktionen. Genau daran arbeitet Dorseys Firma Spiral, die Teil seiner Finanzplattform Block ist.

Ein Plädoyer für mehr als nur digitales Gold

Dorsey ruft nicht zu einem radikalen Umdenken auf – sondern zu einer Ergänzung der heutigen Bitcoin-Nutzung. In der aktuellen Diskussion sieht er die Gefahr, dass sich Bitcoin auf eine Rolle als reines Wertaufbewahrungsmittel reduziert. Genau das könnte langfristig zum Scheitern führen, warnt er. „Wenn es nicht im Zahlungsverkehr eingesetzt wird und den alltäglichen Anwendungsfall findet, wird es zunehmend irrelevant. Und das ist für mich ein Versagen“, sagte Dorsey im Gespräch mit Berkoe.

Er betont, dass sich Bitcoin wieder stärker an dem orientieren müsse, was im legendären White Paper von Satoshi Nakamoto beschrieben wurde: ein System für digitales Peer-to-Peer-Cash. Von dieser ursprünglichen Vision sei man aktuell weit entfernt – doch mit einfachen, schnellen und sicheren Zahlungslösungen könne man dorthin zurückfinden. Für Dorsey ist klar: Nur wenn Bitcoin mehr ist als digitales Gold, hat es dauerhaft Relevanz.

Fazit

Während Anleger weltweit nervös auf den Bitcoin-Kurs blicken, erinnert Jack Dorsey an eine fundamentale Frage: Wofür wurde Bitcoin eigentlich geschaffen – und wofür wird er heute genutzt? Sollte die Kryptowährung ihren Weg als Zahlungsmittel nicht finden, könnte ihre Geschichte anders enden, als viele glauben.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.