Die Zölle von US-Präsident Donald Trump treffen auch Chip-Hersteller und deren Zulieferer. Für Anleger ist das ein großes Risiko aber womöglich eine noch größere Chance bei den Aktien von Infineon, ASML und Co.

Eigentlich sollten Halbleiter-Aktien von den Importzöllen der Trump-Regierung verschont bleiben. Und dennoch sind viele Anleger bei den Chip-Aktien verunsichert. Und das zu Recht. In den Regeln zu den Strafzöllen finden sich nämlich zahlreiche Ausnahmeregelungen, unklare Klassifizierungen und die Möglichkeit von späteren Sonderzöllen, die nicht nur amerikanische Verbündete wie Taiwan mit TSMC oder die Niederlande mit ASML treffen, sondern auch die  US-Industrie. 

Im Endeffekt könnte es auch bei den Chips einen saftigen Preisaufschlag geben. Die Experten von Bernstein Research sprachen in einem Interview mit dem Magazin „Wired“ schon von gemischten Effekten, die für viele Unternehmen eher Nachteile mit sich bringen.

Geht es für Chip-Aktien jetzt bergab?

Die Lage bei Chip-Aktien ist also derzeit, ebenso wie in vielen anderen Branchen, komplex. Kurzfristig dürften sich die Aktien von Intel, ASML, Infineon und Co eher nach unten orientieren, ein Comeback ist aber ebenso schnell möglich, da gerade die boomende Chipindustrie ein wichtiger Motor für die amerikanische Wirtschaft ist. Gut möglich, dass Donald Trump hier schnell einknickt und Unternehmen auf Erleichterungen hoffen können. Die Chancen spiegeln sich auch in aktuellen Analysen zu den Aktien wieder.  

Das Analysehaus MWB Research stufte Infineon bei einem unveränderten Kursziel von 35 Euro von "Hold" auf "Buy" hoch. Analyst Abed Jarad begründete die Kaufempfehlung mit dem jüngsten Rückfall der Aktien als Folge von Importzöllen. Diese stellten indirekt ein Risiko dar angesichts der von Infineon belieferten Abnehmer wie dem Automobilbau, schrieb der Experte in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Die jüngste Kursschwäche sei aber eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, denn längerfristig winke Wachstum. Infineon habe das Zeug, sich in dem volatilen Umfeld besser zu schlagen als andere Halbleiterhersteller. 

Und obwohl die Deutsche Bank Research das Kursziel für die ASML-Aktie rasierte, rät sie weiter zum Kauf der Aktie. Der Zollschock dürfte noch nachwirken und könnte die Aktien härter treffen, langfristig könnten die Titel die Verluste aber wieder mehr als aufholen.

So investieren Sie diversifiziert in Chip-Aktien

So düster die Lage bei den Chip-Aktien also gerade ist, eine Trendwende könnte schneller kommen als viele denken. Dementsprechend kann sich jetzt ein Fenster zum günstigen Einstieg öffnen. Statt Einzelwerten können Anleger dabei auch auf einen breiteren Aktienkorb setzen, der gleich mehrere Hoffnungsträger der Branche vereint. Ein solches Investment ist beispielsweise mit dem Chip Power Index von BÖRSE ONLINE möglich.

Enthält Material von dpa-AFX

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