Der Milliardär und Investor Warren Buffett hat jüngst zwei neue Aktien in das legendäre Portfolio von Berkshire Hathaway aufgenommen, mit denen wohl niemand gerechnet hätte. Doch was steckt hinter diesen Entscheidungen und sollten Sie es auch?

Das Portfolio von Berkshire Hathaway ist legendär, denn es wird vom wohl besten Investor der Welt, Warren Buffett (94), gemanagt. Seit er 1965 die Zügel des Unternehmens übernahm, gelingt es ihm regelmäßig, die Performance des Marktes zu übertreffen.

Das Besondere: Viermal im Jahr können Anleger einen Einblick in Buffetts Portfolio werfen. Denn jeder institutionelle Anleger, der ein bestimmtes Anlagevolumen überschreitet – darunter auch das „Orakel von Omaha“ –, muss der amerikanischen Börsenaufsicht SEC vierteljährlich offenlegen, welche US-Aktien sich derzeit im Portfolio befinden. Diese Berichte sind als sogenannte 13F-Einreichungen bekannt.

Sie sind fasziniert davon, wie die Superreichen ihr Geld anlegen? Dann werfen Sie auch einen Blick auf den Best of Billionaires Index von BÖRSE ONLINE, der auf die Top Positionen von Milliardären wie Warren Buffett, Bill Gates & Co. setzt

Was sich bei Warren Buffett im Portfolio getan hat

Die aktuelle Einreichung zeigt den Stand des Portfolios von Berkshire Hathaway zum Ende des dritten Quartals. Besonders spannend ist dies, da Anleger so einen Eindruck davon bekommen, wie Buffett und sein Team die Marktentwicklung bis zum Jahresende einschätzen. Erwarten sie eine Jahresendrallye, oder rechnen sie eher mit einem Abschwung und fahren daher die Risiken zurück?

Bereits bekannt war, dass Buffett im dritten Quartal zwei seiner Lieblingspositionen reduziert hat: Apple und Bank of America. Beide zählen zu seinen absoluten Top-Beteiligungen. Die Apple-Position wurde um 25 Prozent verringert, sodass er nun 300 Millionen Aktien hält. Dennoch bleibt Apple die größte Position im Portfolio. Die Beteiligung an der Bank of America wurde ebenfalls um über 20 Prozent reduziert. Zu den genauen Gründen hat sich Buffett bislang nicht geäußert. Vor ein paar Monaten ließ er lediglich durchblicken, dass bei Apple steuerliche Überlegungen eine Rolle spielen könnten.

An den übrigen Top-Ten-Positionen, darunter American Express, Coca-Cola, Chevron, Occidental Petroleum, Moody's und Kraft Heinz, nahm Buffett keine Änderungen vor.

Auch bei Nu Holdings und Charter Communications gab es Reduzierungen um etwa 20 bis 26 Prozent. Doch die wirklich auffälligen Änderungen betreffen zwei neu hinzugekommene Aktien.

Diese 2 Aktien hat Warren Buffett gerade gekauft – satte Kurschancen?

Besonders interessant ist es, wenn Warren Buffett neue Aktien kauft. Im dritten Quartal investierte er in Domino’s Pizza und Pool Corp.

Domino’s Pizza

Buffett kaufte über 1,2 Millionen Aktien des Schnellrestaurant-Konzerns Domino's Pizza. Die Aktie legte seit Jahresbeginn bereits über 20 Prozent zu und notiert auf Fünfjahressicht sogar 75 Prozent höher. Domino’s passt perfekt in Buffetts Beuteschema: eine starke Marke, ein solides Geschäftsmodell und ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil. Die Dividendenrendite liegt bei 1,35 Prozent, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt 27 – unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre, der bei 31 liegt. Analysten empfehlen mehrheitlich den Kauf. TD Securities sieht mit einem Kursziel von 580 US-Dollar sogar eine Kurschance von über 30 Prozent.

Pool Corp

Hier handelt es sich um den weltweit größten Großhändler für Schwimmbedarf und verwandte Outdoor-Produkte. Buffett erwarb über 400.000 Aktien. Pool Corp profitierte im dritten Quartal von einer starken Nachfrage nach Wartungs- und Reparaturdienstleistungen für Pools. Diese Dienstleistungen sorgen für stabile, vorhersehbare Einnahmen – ein zentraler Faktor in Buffetts Investmentphilosophie. Die Mehrheit der Analysten empfiehlt hier allerdings nur das Halten der Aktie, sieht mit einem durchschnittlichen Kursziel von 380 US-Dollar jedoch noch sieben Prozent Potenzial. Mit einem KGV von 30 liegt die Bewertung aktuell im Durchschnitt.

Verkäufe: Was hat Buffett abgestoßen?

Fast vollständig verabschiedete sich Buffett von der Aktie Ulta Beauty. Er verkaufte 96 Prozent seiner Position, obwohl er diese erst im zweiten Quartal eröffnet hatte. Ulta Beauty, oft als das „Douglas der USA“ bezeichnet, machte lediglich 0,1 Prozent des Portfolios aus.

Auch die Position an Floor & Decor, die Buffett im dritten Quartal 2021 aufgebaut hatte, wurde vollständig aufgelöst. Analysten empfehlen hier mehrheitlich das Halten der Aktie.

Warren Buffett bleibt seiner Strategie treu, auf Qualität und langfristige Perspektiven zu setzen. Die Neuaufnahmen von Domino’s Pizza und Pool Corp unterstreichen seinen Fokus auf Unternehmen mit starker Marktstellung und stabilen Geschäftsmodellen. Anleger sollten jedoch bedenken, dass Buffetts Beweggründe nicht immer sofort nachvollziehbar sind. Wer sich an seinen Entscheidungen orientieren möchte, sollte sich die gekauften Aktien und ihre langfristigen Perspektiven genau ansehen.

Lesen Sie auch: Warren Buffetts Milliarden-Geheimnis: Die wichtigste Fähigkeit, die jeder Anleger braucht

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.