Die Märkte schwanken heftig, Panik macht sich breit – viele Anleger verkaufen aus Angst. Doch gerade jetzt greift Warren Buffetts goldene Regel an der Börse. Wer diesen Grundsatz missachtet, riskiert nicht nur Verluste, sondern verpasst womöglich die größte Chance auf langfristigen Vermögensaufbau. Wie Buffetts Strategie Ihnen jetzt durch den Sturm hilft.

Solch panikartige Ausverkäufe hat man zuletzt während der Corona-Pandemie erlebt. Doch bereits das gesamte Jahr über ging es aufgrund zahlreicher Unsicherheiten turbulent an den Aktienmärkten zu – von geopolitischen Spannungen über neue Handelszölle bis hin zur Konkurrenz durch Künstliche Intelligenz aus China. Nun hat es die Börsen weltweit besonders heftig erwischt.

Viele Anleger sorgen sich: Die Zölle, die US-Präsident Donald Trump eingeführt hat, könnten Produkte verteuern. Das wiederum würde Unternehmensgewinne schmälern – und am Ende hätten wir alle weniger Geld in der Tasche. Manche Ökonomen warnen sogar vor einer drohenden Konjunkturflaute.

Warren Buffett bleibt gelassen – auch wenn andere in Panik verfallen

Es ist also nicht übertrieben zu sagen: An der Börse herrscht derzeit blanke Panik. Doch Panik war noch nie ein guter Ratgeber – schon gar nicht für langfristige Investments. In solchen Momenten lohnt sich ein Blick auf den wohl erfolgreichsten Investor der Welt: Warren Buffett. Der 94-jährige Milliardär aus Omaha, bekannt als das „Orakel von Omaha“,  investiert seit Jahrzehnten mit beeindruckender Konstanz und übertrifft dabei regelmäßig den Markt.

Was ihn so erfolgreich macht? Buffett denkt langfristig, bleibt rational und investiert ausschließlich in Unternehmen, von denen er voll überzeugt ist. Bevor er auch nur einen Cent investiert, prüft er das Geschäftsmodell gründlich. Sein Fokus liegt auf dem sogenannten Value Investing: Buffett sucht gezielt nach unterbewerteten Unternehmen, um dann von deren langfristigem Wachstum zu profitieren.

Was Anleger aus Buffetts Strategie jetzt lernen können

Das Finanzportal "The Motley Fool" hat Buffetts Strategie unter die Lupe genommen – und zeigt, wie Anleger sich in der aktuellen Krise verhalten sollten. Dabei stößt man auf einige bemerkenswerte Aussagen des Altmeisters.

So schrieb Buffett bereits im Jahr 2000 – zur Zeit des Platzens der Dotcom-Blase – in einem Aktionärsbrief: „Sie wissen, dass ein zu langes Fest – also eine weitere Spekulation mit Unternehmen, deren Bewertungen im Verhältnis zu den voraussichtlichen zukünftigen Einnahmen gigantisch sind – irgendwann nur noch Kürbisse und Mäuse bringen wird. Trotzdem wollen sie keine einzige Minute dieser riesengroßen Party verpassen.“

Was meint er damit? Buffett warnt davor, sich von Euphorie anstecken zu lassen und in überbewertete Aktien zu investieren – selbst wenn es den Anschein hat, man könne etwas verpassen. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wer den nötigen Weitblick hat. Auch wenn der Markt unsicher erscheint, erkennt Buffett darin eine große Chance: investieren, wenn es sich nicht gut anfühlt.

Warum sinkende Kurse ein Geschenk sein können

Buffett geht noch weiter: Ein fallender Markt kann für langfristige Anleger sogar ein Vorteil sein. „Berkshire und seine langfristigen Aktionäre profitieren von einem sinkenden Aktienmarkt, so wie ein regelmäßiger Lebensmittelkäufer von sinkenden Preisen profitiert“, schrieb er im Jahresbericht 2000. „Wenn der Markt also abstürzt – und das passiert von Zeit zu Zeit –, sollten Sie weder in Panik geraten noch trauern.“

Viele Anleger machen hier laut Buffett einen Denkfehler: Obwohl sie noch über Jahre hinweg regelmäßig Aktien kaufen werden, jubeln sie bei steigenden Kursen und sind frustriert, wenn die Preise fallen. Dabei ist das Gegenteil sinnvoll: Nur wer bald verkaufen will, profitiert von hohen Kursen. Für alle anderen gilt: Sinkende Märkte sind eine Einladung.

Buffett drückte dies in seinem Aktionärsbrief von 1997 anders aus: „Wenn Sie in den nächsten fünf Jahren netto sparen wollen, sollten Sie dann auf einen höheren oder niedrigeren Aktienmarkt in diesem Zeitraum hoffen?“, schrieb Buffett.

Viele Anleger liegen hier falsch. Obwohl sie noch viele Jahre lang Aktien kaufen werden, sind sie begeistert, wenn die Kurse steigen, und deprimiert, wenn sie fallen. Diese Reaktion ist unsinnig. Nur wer in naher Zukunft Aktien verkaufen wird, sollte sich über steigende Kurse freuen.

Klaren Blick behalten

Gerade jetzt lassen sich starke Unternehmen zu attraktiven Preisen kaufen. Natürlich bleibt es kurzfristig holprig – Handelskonflikte, trübe Stimmung und geopolitische Unsicherheiten drücken auf die Kurse. Doch entscheidend ist: Hat das Unternehmen das Potenzial, in fünf oder zehn Jahren zu wachsen? In vielen Fällen lautet die Antwort: Ja.

Weil niemand den exakten Wendepunkt des Marktes vorhersagen kann, sollte man kaufen, wenn der Preis stimmt – nicht, wenn die Stimmung gut ist. Und dann heißt es: geduldig bleiben.

Es ist völlig normal, nervös zu werden, wenn die Kurse in den Keller rauschen. Aber erinnern Sie sich an Buffetts Blick aufs große Ganze: Wer in stürmischen Zeiten mutig bleibt, trifft oft die Entscheidungen, über die er in ein paar Jahren dankbar lächelt.

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