KUALA LUMPUR (dpa-AFX) - Der frühere Premierminister von Malaysia, Najib Razak, ist im ersten von mehreren Korruptionsprozessen in allen sieben Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Dem 67-Jährigen, der von 2009 bis 2018 im Amt war, wurden Machtmissbrauch, Untreue und Geldwäsche vorgeworfen. Bei diesem ersten von mehreren Verfahren ging es um 42 Millionen Ringgit (rund 9,3 Millionen Euro), die aus dem Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) abgezweigt und auf das Privatkonto des Ex-Regierungschefs geleitet worden sein sollen. Das Strafmaß ist noch nicht bekannt.
Jedoch enden Najibs Probleme mit der Justiz damit nicht: Insgesamt laufen gegen ihn fünf Prozesse mit 42 Anklagepunkten. Bereits am 3. August steht er wieder vor Gericht, wenn eine neue Anhörung im größten laufenden Verfahren ansteht. Najib wird dabei beschuldigt, fast 600 Millionen Euro öffentlicher Gelder von 1MDB gestohlen zu haben.
Najib hatte als Finanzminister 1MDB mitaufgebaut. Er bestreitet jegliches Fehlverhalten und hat stets betont, er sei von betrügerischen Finanzberatern in die Irre geführt worden. Der Skandal um den Staatsfonds hat ein globales Netzwerk aus Betrug und Korruption ans Licht gebracht.
In der vergangenen Woche hatte sich im Rahmen der 1MDB-Affäre die US-Investmentbank Goldman Sachs mit dem südostasiatischen Land geeinigt. Das malaysische Finanzministerium bestätigte eine Einigung mit einem Volumen von 3,4 Milliarden Euro. Goldman-Sachs-Managern wird vorgeworfen, sich an kriminellen Machenschaften rund um 1MDB beteiligt zu haben, um an lukrative Mandate zu kommen. Die Bank berät Regierungen rund um die Welt./cro/spr/cfn/DP/nas
Quelle: dpa-Afx