PARIS/TOULOUSE (dpa-AFX) - Der Flugzeugbauer Airbus
Atos sucht seit geraumer Zeit wegen Verlusten im angestammten IT-Dienstleistungsgeschäft und wegen hoher Schulden nach Lösungen. Zunächst war Mitte 2022 eine Aufspaltung in die Sparten Big Data und Cybersicherheit geplant. Auch damals hatte Airbus bereits Interesse an der Cybersicherheit gezeigt, dann aber wieder abgewunken. Mittlerweile steht das traditionelle Atos-IT-Servicegeschäft unter dem Namen Tech Foundations zum Verkauf, für die Sparte Eviden, in der unter anderem das BDS-Geschäft enthalten ist, hatte Atos zuletzt eine Kapitalerhöhung und kleinere Anteilsverkäufe ins Auge gefasst.
Die Kapitalerhöhung stieß allerdings auf wenig Gegenliebe bei Investoren und soll nun entsprechend kleiner ausfallen, auch der geplante Verkauf des Atos-Stammgeschäfts stockt. Das Management will daher mehr Vermögenswerte zu Geld machen als bisher angepeilt, unter anderem womöglich eben das gesamte BDS-Geschäft.
Das Cybersicherheitsgeschäft von Atos gilt in Frankreich als sicherheitsrelevant. Unter anderem sorgen Supercomputer des Konzerns für Simulationsberechnungen von Atombombentests, die Frankreich nicht mehr mit realen Kernwaffen ausführt. Die Atos-Aufspaltung ist daher politisch umstritten - auch deshalb wackelt der im Raum stehende Verkauf von Tech Foundations an die Holdinggesellschaft EPEI des tschechischen Geschäftsmanns Daniel Kretinsky sowie eine Minderheitsbeteiligung von EPEI an der Cybersicherheitssparte.
Wichtige große Anteilseigner von Atos sind mit 11 Prozent die IT-Unternehmensberatung Onepoint sowie der deutsche Siemens
Quelle: dpa-Afx