(aktueller Kurs, mehr Hintergrund, Analystenstimmen)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Corona-Krise macht den Aktionären von BASF
Die Pandemie und eine schwache Nachfrage der Autoindustrie belasten weiterhin die Geschäfte von BASF, wie die zur Wochenmitte präsentierten, endgültigen Geschäftszahlen zum zweiten Quartal zeigten. Angesichts der anhaltend hohen Unsicherheit der wirtschaftlichen Entwicklung geben die Ludwigshafener weiterhin keine Ziele für das Gesamtjahr 2020 aus.
Derweil rechnet BASF mit einem schlechten dritten Quartal. Der Chemiekonzern begründete dies mit einer im August generell niedrigeren Nachfrage und der Saisonalität des Agrargeschäfts.
Börsianer äußerten sich entsprechend skeptisch. So sagte ein Händler, die Resultate für das zweite Jahresviertel hätten zwar den vorab publizierten Daten entsprochen, aber die Aussagen zum dritten Quartal seien nicht gut für die Stimmung.
Analyst Markus Mayer von der Baader Bank betonte zwar die starke Entwicklung der freien Barmittel im abgeschlossenen Quartal. Für den Abschnitt von Juli bis September aber seien die Marktschätzungen insgesamt wesentlich höher gewesen.
Der Fachmann Gunther Zechmann vom US-Analysehaus Bernstein Research schrieb, dass nun die durchschnittlichen Gewinnerwartungen des Marktes für 2020 viel zu hoch erschienen, wenngleich das Unternehmen den Ausblick für das dritte Quartal als konservativ bezeichnet habe.
Mit dem Kursrutsch zur Wochenmitte verlängerte sich derweil die Leidenszeit der BASF-Aktionäre. Die Papiere waren im März im Zuge des Corona-Crashs mit 37,36 Euro auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen. Anschließend hatten sie sich zwar bis Anfang Juni bis auf 58,40 Euro hoch gearbeitet; dann jedoch erfolgte wieder ein Rückschlag bis auf gut 48 Euro. Kurz vor der Eskalation der Krise am Rosenmontag (24. Februar) hatten die Anteilsscheine noch bei knapp 61 Euro notiert. Im Gegensatz dazu hat bereits knapp ein Drittel der 30 im Dax notierten Unternehmen die virusbedingte Kursscharte wieder ausgewetzt.
Auch aus charttechnischer Sicht haben sich die Perspektiven für die BASF-Aktien mit dem aktuellen Kursrutsch deutlich eingetrübt. Die Papiere notieren nun unter den 21- und den 50-Tage-Durchschnittslinien, die seit Mitte Juli den Kurs noch gut unterstützt hatten. Die beiden Kurven beschreiben den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend. Der langfristige Trend ist bereits seit Mitte Februar gebrochen. Seitdem bewegt sich der BASF-Kurs unterhalb der 200-Tage-Linie./la/bek/fba
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Quelle: dpa-Afx