(neu: Kurs und Experten)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Höhere Rückstellungen der Deutschen Bank für etwaige zukünftige Risiken haben dem Aktienkurs am Mittwoch Verlust eingebrockt. Das Minus belief sich zuletzt auf 3,4 Prozent auf 15,75 Euro. Damit lagen die Papiere am Ende des nur wenig veränderten Leitindex Dax . Allerdings dürften auch Gewinnmitnahmen in die Kursschwäche hineinspielen, hatten die Aktien der Bank doch seit Anfang August um rund ein Drittel zugelegt.

Die Deutsche Bank verdiente im dritten Quartal mehr als erwartet. Im Geschäft mit Privat- und Unternehmenskunden musste das Institut aber Einbußen hinnehmen: Wegen rückläufiger Erträge und höherer Rückstellungen für drohende Kreditausfälle warfen beide Sparten merklich weniger ab als ein Jahr zuvor.

Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan wies darauf hin, dass die Deutsche Bank die Prognose für Rückstellungen in diesem Jahr auf 1,8 Milliarden Euro erhöht habe. Ein schwieriges konjunkturelles Umfeld in Deutschland mache der Bank allmählich zu schaffen. Das lasse nach dem dritten Quartal nun kaum noch Spielraum für höhere Gewinnschätzungen im Gesamtjahr.

Die hohen Rückstellungen überschatteten einmal mehr Fortschritte an anderer Stelle, schrieb Analyst Mate Nemes von UBS. Im dritten Quartal habe die Quote der Kosten in Relation zu den Ausfallrisiken (Cost of Risk) deutlich über dem Zielwert für das Gesamtjahr gelegen. Die Prognose für diese Kennziffer 2024 habe die Deutsche Bank nun erhöht.

Vom jüngsten Kurstief der Aktien am 5. August bei 12,27 Euro hatten diese um ein Drittel zugelegt und damit mehr als doppelt so stark wie der europäische Bankensektor . Oberhalb von 16 Euro taten sich die Papiere dann aber schwer mit weiteren Kursgewinnen. Um weiter im Aufwärtstrend seit August zu bleiben, müssten die Aktien aus technischer Sicht einen Rückfall unter etwa 15,50 Euro vermeiden. Das gelang den Papieren am Mittwoch bislang mit einem Tagestief von 15,52 Euro./bek/ajx/jha/

Quelle: dpa-Afx