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FRANKFURT (dpa-AFX) - Hochgesetzte Ziele für den Jahresgewinn haben den Aktien des Energiekonzerns Eon
Gegen Mittag gaben die Eon-Papiere um marktkonforme 0,26 Prozent auf 11,575 Euro nach. Im bisherigen Jahresverlauf zählt das Papier mit einem Kursgewinn von fast 25 Prozent dennoch weiter zu den zehn größten Gewinnern im Dax
Eon hatte am Vorabend die Entspannung auf dem Energiemarkt als Grund für die neuen Gewinnziele genannt. Zudem wurden die Essener auch für die Bereiche Energienetze und Kundenlösungen optimistischer.
UBS-Analyst Sam Arie sprach von sehr guten Halbjahresergebnissen. Auch DZ-Bank-Analyst Werner Eisenmann hob das starke Abschneiden im bisherigen Jahresverlauf positiv hervor. Da Eon außerdem die Jahresziele angehoben habe und er daher nun auch mit einer Anpassung der mittelfristigen Ziele rechne, hob er sein bislang neutrales Anlageurteil auf "Kaufen". Den fairen Wert setzte er von 12,80 auf 13,50 Euro hoch.
Die derzeitige Bewertung des Papiers reflektiert aus seiner Sicht noch nicht ausreichend das Potenzial aus der Energiewende, das Eon als einer der europäischen Marktführer mit den angestrebten hohen Investitionen heben kann. Das robuste Geschäftsmodell zählt ihm zufolge in von starken Kursschwankungen geprägten Zeiten obendrein doppelt.
JPMorgan-Analyst Vincent Ayral rechnet damit, dass Eon die erhöhten Jahresziele noch übertreffen könnte, während die Analysten von Jefferies und von Deutsche Bank Research vorsichtig blieben.
Zwar liegt die neue Prognose für den Überschuss 11 Prozent über der von Bloomberg zur Verfügung gestellten durchschnittlichen Analystenschätzung, schrieb etwa Ahmed Farman von Jefferies. Die Treiber der Prognoseaktualisierung "scheinen aber ziemlich spezifisch auf das Jahr 2023 bezogen zu sein" und sollten daher keinen allzu großen Einfluss auf den Aktienkurs an diesem Freitag haben, ergänzte er.
Darauf verwies auch Analyst James Brand von Deutsche Bank Research: Eon habe zwar eine Erhöhung seiner Prognose für den Jahresüberschuss um fast 15 Prozent angekündigt, doch die Gründe seien hauptsächlich temporärer Natur. Auch im zweiten und im angelaufenen dritten Quartal habe sich die Normalisierung des Marktumfeldes fortgesetzt und zu einem Anstieg der Gewinne geführt, führte er aus.
Im Bereich Kundenlösungen (Energieeinzelhandel) seien die Beschaffungskosten gesunken, während im Bereich Energienetze die Kosten unter anderem infolge geringerer Verluste rückläufig gewesen seien. "Der Gewinnanstieg im Energieeinzelhandel dürfte sich mit entsprechender Preisanpassung normalisieren", erklärte er. Die überschüssigen Gewinne im Netzbereich würden an die Kunden zurückgegeben./ck/nas/jha/
Quelle: dpa-Afx