(neu: Kurs, Oddo-Abstufung und Details)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger von Gerresheimer
Gerresheimer erwartet schwächere Geschäfte bis 2025. Der Verpackungshersteller begründete dies am Montagnachmittag mit einer überraschend langsamen Markterholung und einem Produktionsstopp infolge einer Überschwemmung. Analyst Sven Kürten von der DZ Bank betonte, die Gründe überzeugten nicht wirklich. Er nahm die Enttäuschung zum Anlass, um seine bisherige Kaufempfehlung aufzugeben. Das Management habe bis zuletzt stets die Erreichbarkeit der diesjährigen operativen Gewinnprognose betont.
Auch von Oddo BHF gab es eine Abstufung der Aktie auf "Neutral". Die Kürzung für 2025 sei noch schwerwiegender als jene für das laufende Jahr, betonte der Analyst Oliver Metzger. Er kappte seine Gewinnschätzungen ab 2025 deutlich und vermisst positive Kurstreiber.
Auch Analyst David Adlington von JPMorgan bezeichnete die Prognose für 2025 als entscheidend, da eine Kürzung der diesjährigen Ziele bereits auf der Hand gelegen habe. Seiner Einschätzung nach ist die Kursreaktion aber übertrieben. Er spricht von einer "bereinigenden" Neuigkeit, die allerdings das Vertrauen in das Management schwäche. Dieses wiederherzustellen, werde wohl einige Zeit in Anspruch nehmen.
Am Vortag war die Gerresheimer-Aktie erstmals seit Februar 2023 wieder zeitweise unter die 80-Euro-Marke abgerutscht. Diese leistete der Aktie am Dienstag nun Widerstand, sodass eine Stabilisierung ausblieb. Von ihrem Rekordhoch bei knapp 123 Euro, das gut ein Jahr alt ist, haben die Aktien aktuell mehr als ein Drittel an Wert eingebüßt.
2024 rutschte Gerresheimer durch den jüngsten Kurseinbruch mit mehr als 16 Prozent ins Minus ab. Dies ist mehr als der Abschlag beim Konkurrenten Schott Pharma, der am Dienstag auf 7,7 Prozent schmolz. Dessen Aktien hatten am Vortag nur leicht negativ reagiert und legten am Dienstag etwa ein Prozent zu./tih/jkr/jha/
Quelle: dpa-Afx