(Neu: Xetra-Kurs, mehr Zahlen- und Kursdetails, neue Analystenstimmen)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Oktober-Schock haben nun überraschend gute Geschäftszahlen des Softwarekonzerns SAP
Vorgelegt wurden Eckdaten zum vergangenen Jahr - mit einer überraschend guten Entwicklung im Schlussjahresviertel. Dies sollte die Sorgen der Anleger mildern, dass SAP im Cloud-Geschäft womöglich mehr Gegenwind spüre als die Konkurrenz, schrieb Analyst Andrew DeGasperi von der Berenberg Bank in einem ersten Kommentar. Seinem Kollege James Goodman von Barclays zufolge hellt sich die zuletzt deutlich getrübte Stimmung gegenüber den Aktien nun deutlich auf.
In Nordamerika und Europa hatten sich die Auftragseingänge für die Cloud und die Erlöse mit Softwarelizenzen besser entwickelt als vom Konzern erwartet. Bei den berichteten Umsätzen galt jedoch weiter das angestammte Lizenzgeschäft als wesentliche Stütze für eine positive Überraschung. Analystin Stacy Pollard von JPMorgan führte aus, dieses habe die Erwartungen um elf Prozent übertroffen, das Cloud-Segment jedoch nur knapp.
Die Walldorfer sorgten mit dem Quartalsbericht für weitere Zuversicht unter den Anlegern, die im Oktober noch in Scharen aus den SAP-Aktien geflüchtet waren nach einem Rückzieher des Konzerns bei den Profitabilitätszielen. Damals war der Kurs von rund 125 Euro bis auf rund 90 Euro abgesackt - ein Minus von mehr als einem Viertel binnen weniger Tage.
Am Markt stieß am Freitag auch der Ausblick auf 2021 auf positives Echo. Beim bereinigten operativen Ergebnis plant das Management mit 7,8 bis 8,2 Milliarden Euro, was ein Rückgang zwischen einem und sechs Prozent wäre. JPMorgan-Expertin Pollard hält es für möglich, dass die durchschnittlichen Markterwartungen aufgrund dieser Aussagen um bis zu fünf Prozent steigen könnten.
Die SAP-Aktien haben sich mittlerweile von dem Oktober-Schock, der sie bis knapp unter 90 Euro auf ein Tief seit dem beispiellosen Corona-Crash im März fallen gelassen hatte, ein Stück weit erholt. Etwa 17 Prozent haben sie seither wieder an Boden gut gemacht.
Um die Scharte ganz auszuwetzen, müssen die Aktien angesichts eines aktuellen Kursniveaus von 105 Euro aber immer noch um fast ein Fünftel zulegen. Dem Technologiesektor hinken die Aktien damit schwer hinterher. Der europäische Branchenindex steht derzeit auf Rekordniveau, was allerdings weniger an den enthaltenen Softwarewerten liegt. Die Papiere der Software AG
Der SAP-Erholung etwas Schwung gab zuletzt auch der geplante Börsengang der US-Tochter Qualtrics
Quelle: dpa-Afx