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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aussicht auf ein Wachstum nach Plan und ohne weitere Kapazitätsengpässe hat die zuletzt gebeutelten Anleger der Shop Apotheke
Die Shop Apotheke sieht sich nach neun Monaten auf Kurs zu den Jahreszielen. Die Kapazitätsengpässe infolge des Umzugs in ein neues Logistikzentrum seien inzwischen beseitigt, es gebe keinen Personalmangel mehr in der Logistik.
Analysten reagierten positiv. Das bekannte Problem hoher Logistik- und Personalkosten sei nun überwunden, schrieb Alexander Thiel von der Investmentbank Jefferies. Der Fachmann sieht entsprechend Aufwärtspotenzial für die Papiere der Shop Apotheke.
Auch Analystin Amy Curry von der US-Bank Morgan Stanley erwartet, dass die Lösung der Logistikprobleme von den Anlegern positiv gewertet wird. Gleichwohl habe der Online-Arzneimittelhändler mit seinen Umsatzzahlen für das dritte Quartal die Markterwartung verfehlt.
Angesichts der von Experten als insgesamt enttäuschend bewerteten Geschäftszahlen hatten sich auch im vorbörslichen Handel zunächst Kursverluste abgezeichnet. Nach Handelseröffnung aber konzentrierten sich die Anleger offenbar auf die Beseitigung der Kapazitätsengpässe und griffen bei den zuletzt unter Druck geratenen Papieren beherzt zu.
Neben den hausgemachten Problemen hatten jüngst auch immer wieder Verzögerungen bei der Einführung des E-Rezepts in Deutschland für Mollstimmung gesorgt. Das elektronische Rezept würde den Kauf von rezeptpflichtigen Medikamenten für die Kunden deutlich vereinfachen, weshalb sich das Management der Online-Apotheke hiervon viel verspricht. Unternehmenschef Feltens rechnet jetzt damit, dass die Einführung des E-Rezepts in Deutschland kurz bevorsteht.
Die Papiere der Shop Apotheke hatten sich am Montag dem August-Tief genähert. In gut zwei Wochen hatten sie fast 23 Prozent verloren und waren damit auch für 2021 wieder deutlich im Minus gelandet.
Im vergangenen Jahr wurden die Anteilsscheine der Shop Apotheke angesichts ihres Online-Geschäftsmodells noch zu den größten Profiteuren der Corona-Pandemie gezählt. Und seit der Eskalation der Krise am Rosenmontag 2020 (24. Februar) gerechnet steht immer noch ein Kursplus von 188 Prozent zu Buche. Der SDax hat in diesem Zeitraum rund 25 Prozent gewonnen.
Aus charttechnischer Sicht indes ergibt sich trotz des Kurssprungs an diesem Dienstag weiterhin ein eingetrübtes Bild. Die Aktien notieren auf kurzer, aber vor allem auf langfristiger Sicht immer noch unter wichtigen Durchschnittslinien, die als Indikatoren für die Trenderkennung gelten./la/edh/mis
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Quelle: dpa-Afx