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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Unerwartet starke Quartalszahlen von Siemens haben die Aktien des Technologiekonzerns am Donnerstag beflügelt. Im frühen Handel setzten die Papiere ihre Erholung der vergangenen Wochen fort und stiegen bis auf 117,20 Euro. Dies war der höchste Stand seit mehr als sechs Monaten. In der Folgezeit bröckelten die Titel etwas ab und wurden zuletzt 2,89 Prozent höher bei 115,30 Euro gehandelt.

Siemens kam im dritten Geschäftsquartal robust durch die Corona-Krise. Zwar spürte der Konzern die Nachfrageschwäche aus Schlüsselindustrien wie Autos und Maschinenbau, schnitt aber deutlich besser ab als von Analysten erwartet. Unter dem Strich belastete die Ausgliederung des Energiegeschäfts und führte zu einem deutlichen Gewinnrückgang. Für das Ende September auslaufende Geschäftsjahr bleibt das Management weiter vorsichtig. Analyst Simon Toennessen von Jefferies Research sprach in einer ersten Reaktion von sehr starken Zahlen. Vor allem das operative Ergebnis und die unerwartet hohe Profitabilität hätten positiv überrascht. Der größte Treiber für die Geschäftsentwicklung bleibe das Geschäft mit Industrie-Software. Sein Kollege Andreas Willi von JPMorgan lobte auch die Liquiditätsentwicklung und das Wachstum im Bereich der Automation, wo Siemens die Konkurrenz abhänge.

Goldman Sachs-Analystin Daniela Costa attestierte dem Unternehmen über alle Segmente hinweg ein starkes drittes Geschäftsquartal. Für die durchschnittlichen Analystenschätzungen lasse sich daraus Aufwärtspotenzial ablesen. Zwar gebe es keinen Ausblick, aber in allen Konzernbereichen mit Ausnahme von Siemens Healthineers sei die Auftragslage besser als erwartet gewesen.

Die Siemens-Aktie wurde vom Corona-Crash, der die Finanzmärkte seit dem 24. Februar im Griff hat, hart getroffen. Von rund 106 Euro ging es bis Mitte März bis auf Kurse unter 60 Euro zurück. Seitdem hat sich der Kurs fast verdoppelt und die Verluste aus dem Crash mehr als wettgemacht. Mittlerweile liegt der Kurs nur noch rund ein Prozent unter dem Niveau zum Jahresbeginn./edh/jsl

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Quelle: dpa-Afx