(neu: mehr Hintergrund zu Asundexian, Kurs aktualisiert)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein positiver Kommentar der Citigroup zu einem wichtigen Medikamentenkandidaten von Bayer
Citigroup-Analyst Peter Verdult zeigte sich in einer Studie optimistisch für den Bayer-Medikamentenkandidaten Asundexian und hob sein Kursziel für die Aktie von 102 auf 106 Euro an. Damit signalisiert er weiter deutliches Kurspotenzial und beließ seine Einstufung auf "Kaufen". Verdult traut dem Blutgerinnungshemmer einen Jahresspitzenumsatz von mehr als sechs Milliarden US-Dollar zu. Bayer hatte Anfang April positive Daten für das Mittel vorgelegt, das ein potenzieller Nachfolger für den Kassenschlager Xarelto ist.
So zeigte eine Phase-IIb-Studie bei Patienten mit Vorhofflimmern (Herzrhythmusstörung) und Schlaganfallrisiko ein geringeres Blutungsrisiko im Vergleich zum Standardmedikament Apixaban. Abhängig von der Auswertung der Details könnte die zulassungsrelevante Phase-III-Studie nun noch 2022 starten.
Asundexian ist ein sogenannter Faktor XI-Hemmer, eine noch junge Wirkstoffklasse, von der sich Experten geringere Blutungsrisiken als bei aktuellen Blutgerinnungshemmern wie Apixaban (Handelsname Eliquis) von Bristol-Myers Squibb (BMS) und Pfizer sowie Xarelto von Bayer versprechen. JPMorgan-Analyst Richard Vosser hatte sich direkt nach der Vorlage der Asundexian-Daten überzeugt gegeben und auf ein geringeres Blutungsrisiko im Vergleich zum Mittel Eliquis hingewiesen. Nach seiner Einschätzung hat Asundexian ein Umsatz-Potenzial, das leicht fünf Milliarden Euro erreichen könnte.
Mit einem Kursplus von mehr als einem Drittel ist Bayer 2022 bislang mit deutlichem Abstand der Spitzenreiter im deutschen Leitindex Dax. Der Kurs profitiert von einem starken Agrarmarktumfeld, das Analyst Gunther Zechmann von Bernstein Research in einer ebenfalls am Donnerstag vorliegenden Studie erneut positiv hervorhob. Zudem hellten sich in den letzten Monaten die Perspektiven für das Pharmageschäft auf. Investoren sind mittlerweile optimistischer, dass es Bayer gelingt, Umsatzeinbußen wegen auslaufender Patente bei den Kassenschlagern Eylea und Xarelto abzufedern.
Einen zwischenzeitlichen Dämpfer hatte die Kurserholung indes Mitte Mai nach einem Rückschlag im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat erhalten. Die Kursdelle ist mittlerweile aber wettgemacht. Die US-Regierung riet dem Supreme Court, dem obersten US-Gericht, von der Annahme eines wegweisenden Falls ab. Damit ist eine Verhandlung unwahrscheinlich geworden. Bayer hatte sich im Falle eines Sieges vor Gericht einen Befreiungsschlag in der Causa Glyposat erhofft, die seit Jahren auf dem Aktienkurs lastet./mis/tav/jha/
Quelle: dpa-Afx