(Neu: Kursentwicklung aktualisiert nach Rutsch ins Minus.)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Bei den Aktien der Merck KGaA haben die Anleger nach einem Rekordhoch am Montag erst einmal Kasse gemacht. Eine Kaufempfehlung der US-Bank JPMorgan hatte die Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns zum Handelsstart noch bis auf 143,25 Euro getrieben, bevor der Kurs abbröckelte. Zuletzt rutschten die Papiere auf 139,90 Euro ab - ein Minus von 0,32 Prozent.

Analyst Richard Vosser traut ihnen in den kommenden Monaten indes einen weiterhin guten Lauf zu und stufte sie von "Neutral" auf "Overweight" hoch, nachdem er das Kursziel von 130 auf 160 Euro angehoben hatte.

Die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns hatten bereits das Jahr 2020 mit einem Rekordhoch beendet. Auf Jahressicht hatten sie damit um rund ein Drittel zugelegt und sich so den dritten Platz im deutschen Leitindex Dax gesichert.

Merck war weitgehend unbeschadet durch die Corona-Pandemie gekommen. Zwar schwächelte phasenweise das Geschäft mit Farbpigmenten wegen der mauen Nachfrage aus der Auto- und Kosmetikindustrie, die meisten Bereiche erholten sich aber im Jahresverlauf. Zudem florierte die Laborsparte dank Aufträgen rund um Produkte und Dienstleistungen für die Arzneimittelherstellung, auch im Zusammenhang mit der Viruspandemie. Aber auch das Halbleitergeschäft zog deutlich an. Hier profitierte Merck auch von den Übernahmen des US-Halbleiterzulieferers Versum Materials und des kalifornischen Materialspezialisten Intermolecular.

JPMorgan-Analyst Vosser sieht nun weiter Luft nach oben für die Aktien, gemessen am aktuellen Kurs sind es bei seinem Kursziel nun etwas mehr als zwölf Prozent. Dabei verweist er auf die Wachstumsmöglichkeiten des Unternehmens. Er rechnet in Lokalwährungen für 2021 mit einem Umsatzwachstum um circa acht Prozent, getragen von allen Geschäftsbereichen, also auch von der Laborsparte und dem Halbleitergeschäft.

Die Pharmasparte dürfte sich zudem weiter von den Corona-Belastungen erholen, nachdem 2020 viele nicht dringend notwendige Behandlungen verschoben worden waren oder Patienten sich nicht in die Krankenhäuser getraut hatten. Rückenwind dürfte auch vom Geschäft mit dem Krebsmittel Bavencio sowie mit der MS-Tablette Mavenclad kommen.

Gleichzeitig erscheint laut Vosser das Unternehmensziel immer wahrscheinlicher, im Jahr 2022 mit in der Entwicklung befindlichen Medikamentenkandidaten einen Umsatz von zwei Milliarden Euro zu erzielen.

Insgesamt traut der Analyst der Merck KGaA ein Wachstum über dem Branchendurchschnitt zu. Auch daher ist das Papier einer seiner "Top Picks"./mis/ajx/jha/

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Quelle: dpa-Afx