(neu: Schlusskurs, Kommentar DZ Bank)
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Rekordrally des an der Börse mittlerweile wertvollsten Autobauers Tesla
Tesla brachte in den drei Monaten bis Ende Juni weltweit 90 650 Autos an die Kundschaft. Damit wurden die Prognosen der Analysten bei Weitem übertroffen. Mit 80 050 Stück entfiel der Großteil der Auslieferungen auf Teslas günstigstes Fahrzeug Model 3 und das neue Kompakt-SUV Model Y. Mit diesen Angeboten etabliert sich die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk zunehmend im Massenmarkt.
Die starken Zahlen unterstreichen Teslas Erfolgsserie. Das US-Anlegermagazin "Barron's" sprach von "einer unglaublichen Leistung inmitten von Betriebsstillständen und globaler Pandemie". Die Tesla-Aktien haben ihren Wert allein im laufenden Jahr trotz des zwischenzeitlichen Rückschlags wegen der Corona-Krise in etwa verdreifacht.
Erst am Vortag hatte Tesla den japanischen Konkurrenten Toyota
Die monatelange Rally der Tesla-Papiere hatte zu Wochenbeginn neuen Schwung gewonnen. So hatte sich Unternehmenschef Elon Musk in einer E-Mail an die Mitarbeiter zuversichtlich gezeigt, dass im zweiten Geschäftsquartal kein Verlust anfallen werde.
Analysten rechnen zwar im Schnitt immer noch damit, dass Tesla auf Basis des international anerkannten Rechnungslegungsstandards US-GAAP für das zweite Quartal einen Verlust je Aktie in Höhe von etwa 1,80 Dollar ausweisen dürfte. Aber der Experte Dan Levy von der Schweizer Bank Credit Suisse hatte in einer Studie bereits zu Wochenbeginn eine Überraschung für möglich gehalten. Es sei eine "weniger radikale Idee", dass Tesla einmal mehr profitabel gewirtschaftet haben könnte. Neben unerwartet hohen Kosteneinsparungen könnten sich auch überraschend hohe Auslieferungen positiv auswirken, hatte Levy prophezeit. Letzteres hat sich nunmehr bereits bewahrheitet.
Positive Quartalsergebnisse und eine hohe Marktkapitalisierung sind derweil Voraussetzungen dafür, dass Tesla in den wichtigsten US-Aktienindex S&P 500
Analyst Matthias Volkert von der DZ Bank äußerte sich diesbezüglich aber skeptisch. Maßgebliche Finanzkennziffern wie etwa das Verhältnis des Unternehmenswertes zum operativen Ergebnis signalisierten, dass der Konzern ausschließlich als Technologietitel gesehen werde. Trotz eines durchaus vorhandenen Vorsprungs in wichtigen Aspekten der Elektroautoentwicklung erscheine dies nicht in vollem Maß gerechtfertigt. Ein Status von Tesla als Technologietitel würde eine komplette Verdrängung der bekannten Automobilhersteller voraussetzen und sei aus jetziger Sicht weit entfernt von einem Basisszenario./la/fba
Quelle: dpa-Afx