FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Adidas
Laut Mitteilung von Adidas läuft derzeit die Suche nach einem Nachfolger. Rorsted werde daher sein Amt vorerst weiterführen und für einen reibungslosen Übergang sorgen, hieß es weiter.
Der fehlende Nachfolger ist laut Experte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel allerdings der wesentliche Grund für die aktuell kräftigen Kursverluste. "Denn das bedeutet erst einmal Unsicherheit, und die ist immer schlecht für Aktien", sagte er.
RBC-Analyst Piral Dadhania äußerte sich überrascht von der Entscheidung, da Rorsteds Vertrag erst im vergangenen Jahr bis Juli 2026 verlängert worden sei. Angesichts einiger Herausforderungen in den vergangenen Jahren sollte die Nachricht am Markt aber letztlich gut ankommen, da sich die Debatte der Investoren um Veränderungen in der Unternehmensführung in den vergangenen Monaten intensiviert habe, schrieb er. Der Sportartikelhersteller hinke bei der Produktdynamik seit Jahren der Konkurrenz hinterher und brauche nun einen Marketing- und Merchandise-Experten an der Spitze.
Andreas Lipkow von Comdirect erinnerte zugleich an die in den vergangenen Handelswochen wieder lauter gewordene Kritik von Investoren über die starke Markenpräsenz in China und den damit verbundenen finanziellen Aufwendungen und potenziellen Geschäftsrisiken. "Das Geschäftsumfeld hat sich in China allerdings nicht nur für Adidas stark eingetrübt. Dennoch scheint nun der Vorstandsvorsitzende seine Konsequenzen daraus zu ziehen." Die Arbeit Rorsteds wertete Lipkow positiv: Der Manager habe Adidas seit Oktober 2016 gut geführt. "Selbst in den schwierigen Pandemiezeiten traf er gute und schnelle Managemententscheidungen, um Adidas erfolgreich aus dieser Krisenzeit führen zu können."
Der Aktienkurs spiegelt das allerdings nicht wider. Zu Beginn von Rorsteds Arbeit als Chef bei Adidas waren die Papiere zu rund 150 Euro gehandelt worden. Zwar hatte sich der Kurs dann bis Sommer 2021 mehr als verdoppelt, doch seither ging es steil bergab. Vor allem die Abhängigkeit vom einst gewinnträchtigen China-Geschäft erwies sich als Klotz am Bein. Von der Euphorie ist inzwischen nichts mehr übrig./ck/ngu/he
Quelle: dpa-Afx