FRANKFURT (dpa-AFX) - Der geplante Einstieg von MSC bei HHLA und die vage Aussicht auf einen Bieterkampf um eine Beteiligung am Hafenbetreiber
Die HHLA-Aktien setzten damit ihren guten Lauf der vergangenen Tage fort, die bereits von Fantasie hinsichtlich des Einstiegs neuer Investoren getragen war. Ungefähr 70 Prozent haben sie binnen sechs Tagen gewonnen. Ende August stand die Aktie mit 10 Euro noch nahe ihrem Rekordtief, das mit 9,68 Euro bislang vom März 2020 zu Zeiten des Corona-Crashs stammt.
Vor einer Woche hatte Kühne, der Mehrheitseigentümer des Logistikkonzerns Kühne & Nagel
Derzeit hält Hamburg rund 69 Prozent an der börsennotierten HHLA. Diese soll künftig in einem Joint Venture geführt werden, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile halten. Um dies zu ermöglichen, wird MSC für alle derzeit frei gehandelten Aktien ein Übernahmeangebot zum Preis von 16,75 Euro je Aktie machen. Diesen Kurs übertraf die Aktie an diesem Mittwoch mit ihrem Kurssprung über die 17-Euro-Marke. So hoch stand die Aktie letztmals im März 2022.
Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete inzwischen aber, dass auch Kühne noch im Rennen sein könnte um die Beteiligung. Der Unternehmer erwäge ein Gegengebot für die HHLA-Beteiligung, hieß es. Vor einer Woche hatte er die Führung des Hafenbetreibers im "Hamburger Abendblatt" scharf kritisiert und eine größere Beteiligung ins Spiel gebracht. Senatssprecher Marcel Schweitzer kommentierte damals, "dass der Senat nicht beabsichtigt, die Mehrheit der HHLA an Investoren zur Verfolgung privater Geschäftsinteressen zu verkaufen."
Der Aktienkurs der HHLA hatte nach dem Börsengang 2007 bei bis zu 68 Euro gelegen. Zuerst hinterließ damals die Finanzkrise ihre Spuren, als der Kurs Anfang 2009 schon einmal auf dem aktuellen Niveau bei 17 Euro stand. Anfang 2020 zu Zeiten der Pandemie folgte dann ein weiterer Kurseinbruch und zuletzt ging es seit Anfang 2022 für die Aktien stetig aber umfangreich bergab. Vor der Pandemie hatten Eurogate und HHLA schon einmal über eine Zusammenlegung ihrer norddeutschen Containerterminals gesprochen, die Gespräche während der Pandemie aber abgebrochen./tih/ag/mis
Quelle: dpa-Afx