FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei den Aktionären von Teamviewer
Teamviewer verdiente im zweiten Quartal wegen deutlich gestiegener Kosten unter dem Strich nur noch halb so viel wie ein Jahr zuvor. Da hatte das auf Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware spezialisierte Unternehmen von einer starken Sondernachfrage in der Corona-Krise profitiert. Seitdem hat Teamviewer viel Geld ins Wachstum gesteckt, was die Kosten nach oben trieb. Unter anderem war das Unternehmen einen kostspieligen Sponsoring-Vertrag mit dem Fußballclub Manchester United eingegangen, der sich negativ auf die Jahresziele auswirkte und Anlegern die Stimmung verdarb.
Da war es nun auch kaum eine Hilfe, dass das Unternehmen im Rest dieses Jahres mit Besserung rechnet. Die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr teilen zwar auch einige Analysten, Stacy Pollard von JPMorgan etwa sieht den Tiefpunkt für das Unternehmen erreicht. Die Anleger überzeugte dies am Dienstag aber nicht, Händler sahen in all dem vorerst kein Trostpflaster. "Die Zweifel über die positive Wirkung der Marketing-Pläne konnte Teamviewer unter Börsianern letztlich nicht ausräumen", sagte Experte Frederik Altmann von der Alpha Wertpapierhandelsbank.
Das Unternehmen wurde bis Anfang des Jahres als großer Pandemie-Gewinner gefeiert, da die Fernwartungslösungen in Zeiten der Home-Office-Arbeit begehrt waren. Spätestens seit dem Frühjahr spiegeln sich die Zweifel von Anlegern aber auch verstärkt im Kurs wieder. Seit dem Jahreshoch von 49,64 Euro haben die Anteilsscheine nun schon 45 Prozent an Wert eingebüßt, seit dem Rekord vor einem Jahr von 54,86 Euro sogar schon die Hälfte. Allmählich rückt nun das Niveau aus der Zeit vor der Pandemie ins Rampenlicht - mit einem Tief von 21,38 Euro kurz nach dem Börsengang im Jahr 2019./tih/men/mis
Quelle: dpa-Afx