FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschend optimistischer Ausblick und ein angekündigter Aktienrückkauf haben die Aktien von Teamviewer
Teamviewer peilt trotz der Zurückhaltung mancher Kunden im neuen Jahr ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum an, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Grund zur Zuversicht verleihen die guten Geschäfte im vierten Quartal, mit denen Teamviewer wie bereits bekannt in einem Schlussspurt seine Jahresziele 2022 erreicht hatte. Wie im Vorjahr greift das Management auch 2023 wieder zu Aktienrückkäufen. Eine reguläre Dividende hat das Management derzeit jedoch nicht im Sinn.
Analyst Mohammed Moawalla von Goldman Sachs stuft die Resultate des Geschäfts mit kleinen und mittelgroßen Kunden als deutlich besser als gedacht ein, auch das Großkundengeschäft sei stark gewachsen. Beim Umsatzausblick liege Teamviewer über den Markterwartungen, bei der operativen Marge auf Linie mit den Schätzungen von Experten. Das Aktienrückkaufprogramm wertete Moawalla ebenfalls positiv.
Die Gewinnerwartungen des Marktes dürften nun leicht steigen, schrieb Analystin Sherri Malek von der kanadischen Bank RBC. Sie sieht Teamviewer außerdem gut für eine sich abschwächende Konjunktur gerüstet, weil die Produkte des Softwareanbieters erschwinglich seien und sich in den Strukturen der Kunden regelrecht festsetzen würden.
Die Umsatzprognose sah auch JPMorgan-Experte Toby Ogg etwas über den Erwartungen, allerdings verwies er auf den dabei unterstellten Wechselkurs von 1,05 Dollar je Euro. Zuletzt war der Euro meist mehr wert gewesen, was Gegenwind in der Umrechnung von Dollar-Umsätzen bedeuten würde. Ogg sieht zudem die Margenprognose in Gefahr, da angesichts harter Konkurrenz höhere Investitionen nötig seien.
Aus Sicht von Barclays-Analyst James Goodman könnte die Marge in den kommenden Jahren jedoch drastisch in die Höhe schnellen, wenn das teure Sport-Sponsoring von Fußballclub Manchester United vorzeitig ende. "Wann Manchester United einen neuen Haupttrikotsponsor finden wird, wissen wir nicht", sagte Teamviewer-Chef Oliver Steil in einer Telefonkonferenz. Ein Teil des frei werdenden Geldes würde dann zwar in andere Marketingmaßnahmen investiert, dennoch dürfte die operative Marge in diesem Fall um mehrere Prozentpunkte steigen, so Steil./niw/ag/men
Quelle: dpa-Afx