NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien von Boeing sind am Freitag im vorbörslichen US-Handel infolge neuer Probleme beim Mittelstreckenjet 737 Max des Flugzeugbauers um rund fünf Prozent gefallen. Wegen Fertigungsmängeln und nötigen Inspektionen müssen Auslieferungen gedrosselt werden. Laut dem Konzern handelt es sich aber nicht um ein akutes Sicherheitsrisiko und die 737-Max-Flotte werde im Flugbetrieb nicht beeinträchtigt. Jedoch betreffe das Problem eine "erhebliche Anzahl" noch nicht an Kunden übergebener und noch in der Produktion steckender Maschinen. Die US-Flugaufsicht FAA sei informiert.
Die 737-Max-Baureihe ist Boeings gefragteste Serie. Sie hatte dem Airbus -Rivalen wegen zwei Abstürzen aufgrund technischer Mängel, bei denen 2018 und 2019 insgesamt 346 Menschen starben, schon enorme Schwierigkeiten bereitet. Eigentlich schien die Krise des US-Konzerns rund um das 737-Max-Debakel gerade weitgehend überwunden.
Analystin Sheila Kahyaoglu vom Investmenthaus Jefferies geht in einer ersten Einschätzung davon aus, dass sie ihre 2023er-Auslieferungsprognose für die 737 Max um rund ein Fünftel senken werde. Zudem dürfte die Lieferdrosselung den freien Mittelfluss des Konzerns mit 800 Millionen US-Dollar belasten.
Die Boeing-Aktien hatten erst gegen Mitte 2022 begonnen, sich wieder so richtig von der Corona-Krise und den Folgen der Probleme mit dem 737 Max zu erholen. Aktuell notieren sie noch gut ein Drittel unter dem Schlusskurs von 2019. Beim Rivalen Airbus liegt das Minus für diesen Zeitraum noch bei rund fünf Prozent./mis/hbr/bek/jha/
Quelle: dpa-Afx