FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Interesse an einer Übernahme des US-Rivalen Univar Solutions
In der Mitteilung hier es, die Gespräche hätten bisher noch zu keinen konkreten Ergebnissen oder Vereinbarungen geführt. Es sei auch nicht absehbar, ob irgendeine Form von Transaktion stattfinden werde. Ein Zusammenschluss könnte ein Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 30 Milliarden US-Dollar (rund 28,8 Mrd Euro) schaffen. Zum Vergleich: Von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfasste Analysten erwarten für Brenntag 2022 im Durchschnitt einen Umsatz von fast 19 Milliarden Euro.
Analysten wägten in ersten Kommentaren Vor- und Nachteile ab, meist eher mit skeptischem Fazit. Wie Markus Mayer von der Baader Bank in einer ersten Reaktion urteilte, könnte solch ein Deal enorme Synergien freisetzen. Die Frage sei aber, zu welchem Preis der Deal eingefädelt werden könnte. Er rechnet aber mit diszipliniertem Vorgehen, die Anleger könnten gleichwohl zurückhaltend reagieren.
Kritischer gibt es sich Alex Stewart von Barclays, für den der Schritt "eine Kehrtwende bei den Prioritäten" bedeuten würde. Er sehe darin eine unerwünschte Ablenkung von einem ansonsten überzeugenden Anlageargument, so der Experte. Die strategische Logik sei in Frage zu stellen.
Die Investmentbank Oddo BHF nahm die Überlegungen sogar gleich zum Anlass, um das bisher optimistische Votum für Brenntag über Bord zu werfen. Analyst Michael Schäfer stufte die Titel von "Outperform" auf "Neutral" ab und verwies als Kursbelastung auf eine mögliche Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Deals. Grundsätzlich bezeichnete er diesen als "überraschend und mutig". Zu einem vernünftigen Preis könne er sich auch wertsteigernd auswirken./tih/mis
Quelle: dpa-Afx