FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec
Ein Händler sprach von einem schwachen vierten Geschäftsquartal und nannte zudem die Ziele für das neue Geschäftsjahr "vorsichtig". Vor allem beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) und der entsprechenden Marge habe Carl Zeiss die Erwartungen verfehlt. Das leicht angehobene Mittelfristziel für die Marge reiche da auch nicht aus, um das Ruder herumzureißen.
Analyst Scott Bardo von der Privatbank Berenberg verwies ebenfalls auf Enttäuschungen. Der Medizintechnikkonzern habe das Geschäftsjahr 2020/21 zwar gut abgeschlossen, allerdings nicht so gut, wie insgesamt erwartet worden sei, schrieb er. Zudem seien auch die Ziele für das neue Geschäftsjahr 2021/22 und die mittelfristigen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. "Carl Zeiss trifft zwar für gewöhnlich konservative Annahmen und es gibt sicher auch einige Marktunsicherheiten, die sich in diesem Ausblick widerspiegeln", schrieb Bardo. Er sei jedoch nicht überrascht, sollte nun die Marktschätzung für das operative Ergebnis 2021/22 deutlich sinken.
Auch die Aussagen von Zeiss zu den mittelfristigen Zielen bewertete der Berenberg-Analyst kritisch. Das neu ausgegebene Ziel einer nachhaltigen operativen Marge von mehr als 20 Prozent sei durchaus eine Anhebung, da bisher von 18 Prozent die Rede gewesen sei. Am Markt aber sei bereits mit einer mittelfristigen Marge im Mitte-20er-Bereich gerechnet worden, schränkte er ein. Bardo selbst, der die Aktie mit "Hold" bewertet, hält Zeiss für ein "exzellentes Unternehmen mit starker Stellung in einem attraktiven Markt", das zudem neue Produkte lanciere. Die Erwartungen seien jedoch nach einigen herausragenden Quartalen inzwischen überzogen./ck/lew/mis
Quelle: dpa-Afx