NEW YORK (dpa-AFX) - Positive Neuigkeiten zu einem neuen Corona-Impfstoffkandiaten haben am Montag den Aktien von Curevac neuen Auftrieb verliehen. Die Papiere des Tübinger Unternehmens, die Mitte Juni wegen eines herben Rückschlags beim ursprünglichen Impfstoffkandidaten an ihrem Haupthandelsplatz, der Nasdaq, um 50 Prozent auf etwas über 47 US-Dollar eingebrochen waren, legten nun kurz nach dem Handelsauftakt in den USA um 7,0 Prozent auf 62,89 Dollar zu.

Eine erste, womöglich nachhaltigere Erholung könnte nun bei den Aktien in Gang kommen. Immerhin haben die Anteile des Unternehmens, das sich aktuell von einem Wissenschaftsbetrieb in eine kommerzielle Biopharma-Firma wandelt, Anfang August wieder die 21-Tage-Linie übersprungen. Diese gleitende Linie signalisiert charttechnisch interessierten Anlegern den kurzfristigen Trend. Nun nähert sich das Papier wieder deutlich der 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend, die bei rund 65,50 Dollar liegt.

Grund der Anlegerfreude ist die Mitteilung der Tübinger von diesem Montag, dass ihr Corona-Impfstoffkandidat der zweiten Generation ( CV2CoV) eine verbesserte Immunantwort und Schutzwirkung in einer präklinischen Studie an nichtmenschlichen Primaten gezeigt hat. Das gilt dem Unternehmen zufolge sowohl für den ursprünglichen SARS-CoV-2-Virusstamm als auch gegenüber den Beta- und Delta-Varianten sowie der Lambda-Variante.

"Curevac hat mit der heutigen Meldung neue Hoffnung unter den Investoren geschürt", fasste Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect die Stimmung zu den Aktien der Tübinger zusammen. Nachdem der "Anschluss an den ersten Impfzug verpasst" worden sei, gebe es nun neue Zuversicht, dass mit der zweiten Corona-Impfstoffgeneration und auch der Verstärkung des Vorstandes der neue Versuch erfolgreich sein könnte.

Curevac hatte zuvor nicht nur Aussagen zum neuen Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 gemacht. Auch die Finanzergebnisses des zweiten Quartals wurden veröffentlicht und die Ernennung von Malte Greune zum Chief Operation Officer und Klaus Edvardsen zum Chief Development Officer bekannt gegeben.

"Es ist für ein rein wissenschaftliches Unternehmen nicht leicht, in wenigen Monaten zu einem kommerziell ausgerichteten Unternehmen heranzureifen", so Lipkow. Das habe sich in der Kommunikation und auch der Impfstoffentwicklung gezeigt. "Und die Finanzmärkte verzeihen nicht. Sie haben grundsätzlich hohe Ansprüche an die Unternehmen. Das musste auch Curevac in den vergangenen Handelsmonaten erfahren." Daher müssten die Tübinger nun zeitnah liefern, um nicht weiteres Vertrauen der Investoren zu verspielen./ck/la/he

Quelle: dpa-Afx