FRANKFURT (dpa-AFX) - Aufgrund einer unerwartet schwachen Auftragsentwicklung von Daimler Truck
Nach den bereits bekannten Eckdaten von Daimler Truck überraschten viele Kennziffern nicht mehr. Als Neuheit stand laut Händlern im Mittelpunkt, dass der Auftragseingang im ersten Quartal zwar rückläufig war, aber im Gegensatz zu bisherigen Berichten anderer Branchenunternehmen solide ausfiel.
Goldman-Analystin Daniela Costa stellte fest, dass die Neuaufträge fünf Prozent über der durchschnittlichen Analystenprognose ausgefallen waren und in erster Linie von der Asien-Region angetrieben worden seien. Dagegen habe der Bestelleingang im margenstärksten Nordamerika-Geschäft die Konsensschätzung um 25 Prozent verfehlt, monierte sie. Auch ein Händler bemängelte den Auftragseingang in Nordamerika und erinnerte daran, dass dieser Trend bereits bei der Bekanntgabe der Absatzzahlen für 2022 zu sehen gewesen sei.
Laut dem JPMorgan-Experten Jose Asumendi sollte dem saisonal schwächeren Jahresauftakt in den kommenden Quartalen dank des hohen Auftragsbestands eine anziehende Gewinndynamik folgen. Sein Kollege Himanshu Agarwal vom Analysehaus Jefferies betonte, dass die detaillierten Kennziffern die vorab veröffentlichten Eckdaten bestätigt hätten. Er sieht für die Markterwartungen noch Spielraum nach oben.
Insgesamt ging der Auftragseingang im ersten Quartal gegenüber dem starken Vorjahreswert um 11 Prozent auf 122 935 Lkw zurück. Finanzchef Jochen Goetz betonte in einer Telefonkonferenz, dass Daimler Truck trotz der rückläufigen Bestellungen immer noch ein starkes Orderbuch vorzuweisen habe und "im Prinzip" für dieses Jahr ausverkauft sei.
Mit dem aktuellen Kursverlust erreichte die Aktie ihr bisheriges Jahrestief und fiel auf den niedrigsten Stand seit Mitte November. Im bisherigen Jahresverlauf beläuft sich das Kursminus nun auf rund zwei Prozent. Damit gehört Daimler Truck zu den schwächsten Dax-Werten in diesem Jahr./edh/tih/stk
Quelle: dpa-Afx